Page - 522 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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522 Amtsbezirk Windischgraz.
St. Nikolai (Pfarre), Wiederdries (mit einem gleichnamigen Schlosse) und Grazer«
berg (41,236 I., 2376 Aw.). Mit Raßwald beginnt die vom Nrsulaberg und
Dikenberg ausgehende lange Wasserscheide zwischen der Dräu und Sau. Zu Nnter-
Raßwald gehört die öftl. Seite des kalkfelsigen Ursulaberges (5364 W. F.), über
dessen (mit dem Wallfahrtkirchlein der h. Ursula gekrönte) Spize. die Landesgränze
gegen Körnten hinläuft. Am Fuße des daranstoßenden Pogerberges, auf der
Wernizhube, ist eine schnekenförmige, am Eingänge bei 2 Klftr. weite, und bedeu-
tend tiefe Felfengrotte (S. 68).
e) Das Misling« und Paak-Quellengebiet nimmt den südlichsten
Rand des Bezirkes ein, mit den Gm. 15—19) Misling, St. Ilgen (Pfarr), Ober-
Dollitsch (wind. DoI iwM, Lokalie), St. Veit (Pfarr) und Sauersche (12,832 I.
2376 Vw.). Die drei leztm Gm. liegen schon größtenteils über der Wasserscheide
im Paak-Bachgebiete. In Mis l ing sind viele Eisenhämmer, auch Eisen-, Blei«
und Braunkohlen-Werke, und ein Hochofen. Die Werksarbeiter haben eine Vruder-
lade, aus welcher der hiesige Wundarzt 200 st. Bestallung bezieht. In der Nie-
derung der Gemeinde St. Veit befindet sich der Hudalukna- (Bösloch-) Paß. eine
schmale, dem Felsen abgewonnene Straße, welche zur nächsten Verbindung mit Zilli
über Wöllan im Jahre 1826 mit vielen Kosten hergestellt wurde. An diesem
Paße zeigt sich die großartige Hudalukna- (Bösloch-) Grotte am Tisniker»
Grunde (S. 69). Dieselbe wird von einem Bache durchströmt, und erstreckt sich
tief in das zerklüftete Kalkgebirg. Sie ist ziemlich enge, so daß man an manchen
Stellen durch den Nach waten muß, und wurde erst in der Länge einer halben
Stunde untersucht; das Ende konnte wegen der Höhe und Steilheit der Felsen nicht
erreicht werden. Merkwürdig ist, daß die Felsenwände auf der einen Seite aus
Kalkstein, auf der anderen aber aus Sandstein bestehen. Die kleinen Nebenhöhlen
dieser Grotte wurden noch sehr wenig durchforscht. Die Pil lerza-Grotte, ober-
halb der Hudalukna in derselben Gemeinde, ebenfalls am Tisniker-Grunde, ist eine
Tropfsteinhöhle, hat die Gestalt einer offenen Halle, eine Höbe von 4 bis 5
Klaftern und im Flächenraume etwa 200 Qd.-Klft. In derselben befinden sich mehre
Nebengrotten, welche (insoweit sie untersucht wurden) ohne bedeutende Ausdehnung
find. Bei St. Veit sind auch die Ruinen von Forchtenegg und das alte Schloß
Waldegg zu bemerken. Die von hier links nach Weitenstenstein, Gonowiz und Zilli
führende Poststraße übersezt den beschwerlichen Loschberg. Westlich von Windischgraz
und südl. vom Pogerberg zeigt sich
ä) Die Gruppe von Altenmarkt, im Schestniza - Bachgebiete, mit den
Gm. 20—22) Altenmarkt (wind. 8taritelF, Dekanatspfarre), Siele (wind. 8e1e,
Lokalie) und Verche (5832 I . . 1607 Bw.). Die Pfarrkirche von Altenmarkt
(St. Pankraz auf dem Schloßberge) soll an der Stelle des einstigen Stammschlosses
der berühmten Familie Windischgraz (Hinterburg) stehen, e) Das untereMisl ing-
tal umfaßt die Gm. 23—26) Pametsch (wind. I^iue-e, Pfarre), St. Johann
bei Unter-Drauburg (Pfarre), Eellauz und Ottischnigberg mit der Pfarre St. Peter
am Kionenberg (6615 I., 1902 Vw.).
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen