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Amtsbezirk Rohitsch. 535
meifter. Die Leichen werden erst am Freithofe und zwar dort. wo kein Wundarzt
seßhaft ist. vom Meßner oder Schullehrer besichtiget. Nach dem Begräbnisse und dem
Trauergottesdienste ist auch in diesem armen Bezirke ein Todtenmahl (8eäinina) üblich.
o. Katastra l . Gemeinden.
Die 33 Kat.-Gemeinden des Bezirkes Rohitsch reihen sich von W. gegen O. und
S. in die 6 Gruppen: Kostreiniz. Ortsgemeinde Sauerbrunn, Stoinosello. Rohitsch
und Schiltern aneinander.
a) Die Gruppe von Kostreiniz beginnt westl.am Gabernigg. und zält die
Kat.°Gm. 4—4) Obergabernigg mit der Pfarre St. Florian am Wotsch, Drevenig,
Tschatschendorf, Unter-Kostreiniz (3603 I., 4599 Vw.). Das fteundliche Pfarr«
kirchlein von Kostreiniz beherrscht von einem anmutigen Hügel aus den größten Teil
der Gegend, in deren Bereiche 2 Gruppen von Sauerquellen sich befinden, nämlich
die von Gabernigg und von Kostreiniz, dann der Tschatschendorf-Eäuerling.
Die Gabernigg-Sauerbrunnen erscheinen am östl. Fuße des Gabernigg«
berges, über welchm die Straße von Pöltschach nach dem Kurorte Sauerbrunn führt,
in einem freundlichen Tale. Es sind deren drei: 4) Die Quelle am Fuße des
Gabernigg nächst der Straße, 2) die Wiesenquelle auf der Wiese Rupa
(beide Eigentum der Herren Stände, unbenüzt), dann 3) der Windisch graz-
Nrunn (ähnlich dem Robitscher-Tempelbrunnen, aber ärmer an Kohlensäure) mit
einer Trinkanstalt (Eigentum des Fürsten Windischgraz).
DieKostreiniz-Sauerbrunnen entspringen weiter östl. vom Gabernigg
an den südl. Ausläufern des Wotschberges. aus blaugrauem, dichten Kalksteine,
nördl. vom Dorfe Kostreiniz, neben einem Waldbache in der Nähe der alten
Sauerbrunnstraße. 4) Der obere Kostreinizbrunn ist nack v. Veft's Ana»
lise dem Rohitscker-Tempelbrunnen ähnlich, wird aber wenig benüzt. 2) Die
untere Kostreinizquelle ist der vorigen ganz ähnlich, Eigentum der No»
vatischen Erben, wird besonders als ein mit Wein stark aufschäumendes Lurus-
gettänk in den Handel gebracht. Nächst dem Pfarrdorfe Kostreiniz zeigt sich 3)
der Ignazbrunn mit einer Temperatur von 40,^" l i . Er hat in 40,000 Ge«
wichtsteilen 69 fire Bestandteile, darunter 64 Teile kohlensaures Natrum und
Spuren von Jod. 32 Klftr. davon ist 4) der Gartenbrunn (Temp. 44,4"N.,
in 40.000 Gew. 44 fixe Bestandteile und darunter 7.3 kohlensaures Eisenoridul).
5—6) Die zwei Gabrovez« (Buchendorf-) Quellen gehen, eine Viertelstunde
westl. davon entfernt, an einem vom Notfch abstürzenden Bache auf, und sind
arm an Kohlensäure (Eigentum der Herren Stände, unbenüzt). Zu dieser Gruppe
gehört noch 7) der Rosalienbrunn, welchen der Eigentümer. Hr. Dr. Fröh-
lich, als einen stark mousfirenden, diuretisch wirkenden Eodasäuerling ankündiget
und versendet. In der Gegend von Koftreiniz am Wotschberg ist eine Glasfabrik,
wo besonders viele Sauerbrunnftaschen erzeugt werden.
Der Ttschatschendorfer-Sauerbrunn entspringt in der gleichnamigen
Gm., östl. von Kostreiniz, nahe der vorigen Gruppe in einer Vergschlucht. Sie
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen