Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Page - 551 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 551 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

Image of the Page - 551 -

Image of the Page - 551 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

Text of the Page - 551 -

Getreide gedeihen hier ebenso wie in der ganzen Partie von Windischbüheln. Von den Waldbäumen find die Buchen, Föhren und Eichen vorherrschend. Im Murboden und im unteren Teile des Stainztales werden schöne Pferde gezüchtet, und meistens von ungarischen und italienischen Händlern aufgekauft. Das Rindvieh wird in der Pstege mehr vernachlässiget. Die Schweine müssen dem Hausbed^rfe Fett und für die Sonn- und Feiertage Fleisch liefern. Die vorherrschend slavische Bevölkerung spricht die kroatische Mundart der Murinselgegend, ist von schlankem Körperbau, ausdauernd, selten mit Körper- gebrechen behaftet, und von guten Geistes- und Gemütsanlagen, wie überhaupt die Slaven der ganzen Windischbühelgegend. Dasselbe gilt von der Haus- und Schul« bildung. welche übrigens weit über der der angränzenden ungarischen Slaven steht. Die Kleidung bat hier im Allgemeinen noch den windischen Charakter (Filzhut, weißleinene Hose, kurzes Hemd, ledeme Stiefel, schwarzer Pelz. angehängte Tasche u. s. w.); nur in der Nähe der Stadt Radkersburg wird fast allgemein schon der Tuchrok nebst langen Tuchhosen getragen. Die alten Wohnungen sind noch ärmlich, von Holz und mit Stroh gedekt, Neubauten aber durchaus gemauert, mit Ziegeln gedekt, die Wohnungen überhaupt licht und reinlich. Die Stal lungen für Pferde sind gut, die für das Rindvieh verwahrloset. Nahrung, Familienleben, Sitten und Gewohnheiten sind im Wesentlichen dieselben wie in Windischbüheln überhaupt. Der Wein ist als das vorzüglichste Ausheiterungmittel beliebt. Aberglauben und Vor« urteile kommen nicht häufig vor. Der Gesundheitzustand des Volkes ist im Allgemeinen günstig. In den teilweise etwas versumpften Tälern der Mur und Stainz kommen häufig Werelfieber vor; auch rheumatische Fieber und Ausschlagkrankheiten sind nicht selten, erstere vorzüglich durch Verkühlung bei schwerer Arbeit in den Weingärten. In den lezten 10 Jahren herrschte einmal der Tifus epidemisch. Scharlach, Ruhr und Blattern zeigen sich fast jährlich im Frühjahr und Herbst, werden aber nie besonders bös- artig. Die Armenversorgung geschieht in den Gemeinden größtenteils nur durch Verpflegung von Haus zu Haus. An Sanitätpersonen find in dem Bez. 3 Wundärzte (in Ober-Radkersburg, Negau und St. Georgen) und 6 Hebammen. Ein ungeprüfter Todtenbeschauer ist in Kapellen; Abdeker find in St. Georgm und Negau, Afterärzte nicht bekannt. V. Katastral-Gemeinden. Die Gemeinden des Bez. teilen fick in die Partien der rechten und der linkm Stainzgegend (West- und Ost-Partie). Die erstere nimmt die öftl. Abfälle des Hauptwasserfcheidezug.es, und die leztere den Radkersburger-Weingebirgzug mit dem Gränztale an der Mur ein. Die West-Partie hat die 2 Gruppen von Negau und St. Georgen an der Stainz mit 43 Kat.-Gemeinden. a) Die Gruppe von Negau zält von N. nach S. die Kat.-Gm. <—5) Windisch-Radersdorf, Negau, Ober- und Unter-Iswanzen und Kanadors (3468 I.,
back to the  book Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark"
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Title
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Author
Mathias Macher
Publisher
Ferstl'sche Buchhandlung
Location
Graz
Date
1860
Language
German
License
PD
Size
11.91 x 20.62 cm
Pages
632
Keywords
Topographie, Kartografie, Statistik
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark