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Amtsbezirk Frieda«. 5ßl
man die schönste Ausficht nach Kroazien, wo selbst die Türme der Stadt Warasdin
sichtbar find. In Friedau herrschte im I. 1681 und 1682 die Pest, von welcher
die Gm. Littenberg am meisten betroffen wurde.
e) Die Gr. von Jerusalem ist die merkwürdigste der Luttenberg-Friedauer-
Gebirge, und bietet die schon obm (S. 557) beschriebene großartige Uebersicht der
ganzen Gegend. Sie liegt östl. von der vorigen, und vom Paulohenbach, und
enthält von N. nach E. die Kat.-Gm. 33—42) Scherouinzen, Pleschivez. Zerovez
mit dem Berg Jerusalem, Vellitschen. Ivankoften, Michaloften (Pfarr NllerheUigen).
Weinberg, Wrebrofnig, Paulusberg und Libonia (5116 I., 2897 Vw.). Auf dem
Berge Jerusalem (1081 W. F.) besteht das niedliche Kirchlein der schmerzhaften
Mutter Maria, errichtet im I. 1652 wegen der Pest, welche hier 1645 u. 1846
gräulich gewütet. In Michalofzen ist die Pfarrkirche Allerheiligen, k) Die Gr.
von St. Nikolai folgt östl. auf die von Jerusalem, und hat von N. nach S. die
Gm. 43—48) Illovez, Wismannsdorf, St. Nikolai, Kaisersberg, Latschaveß. Vittan
(2618 I., 279 Vw.). Die Pfarre St. Nikolai liegt in einer Talschlucht, und hieß
einst St. Nikolaus iu proiuoutoritt. ^) Die Gr. von Kulmberg liegt südwestl.
von der vorigen mit den Kat.-Gm. 49—52) Schalofzen, Kulmberg (Huiu, ein
isolirt stehendes Weingebirge mit einer prächtigen Aussicht nach Kroazien), dann
im Drautale Laproschiz und Frankofzen (3214 I., 1504 Nw.). Am Kulmberg ist
die Filialkirche St. Johann mit einer Schule, und am Fuße desselben finden sich
Spuren einer einstigen Römerstraße, b) Die Gr. von Et. Wolfgang bildet die
Ostgränze gegen Kroazien, und enthält von N. nach S. die Kat.-Gm. 53—57)
Hermanez, Gomilla. Kaag, Iastrovez und Adrianzen (2611 I., 1505 Vw.). Die
ersten 3 Gemeinden liefern die ausgezeichnetsten Weine, und der von Hermanez
(wegen der Steilheit des Berges der Stermezer genannt) wird für den besten
Luttenberger gehalten. Vom hohen Stermez übersieht man nicht nur die meisten
Luttenberge, sondern auch Weingärten der Murinsel mit dem Markte Strigau (8tri-
ßova), der Geburtstätte des hell. Hieronimus.
Die Gr. von Polsterau liegt südl. an diesen Gränzgebirgen und östl. von
Kulmberg an der Kanischa»6isenbahn und der Straße nach Tschakaturn. gegen O.
durch kleine Anhöhen und einen ziemlich langen Gränzstrich in der Dran-Ebene,
dann gegen S. durch die Dräu von Kroazien geschieden. Sie hat nur die 3 Gm.
58—60) Obrisch. Grabendorf und Polsterau (4073 I., 1674 Vw.).
Der M a r k t Po l f t e rau (wind. HreäigLktZcKe) am Ternovabache hat
145 Häuser (noch meist mit Stroh gedekt), mit der Umgebung 934 Bw., ein k.k.
Haupt-Zollamt, eine zur Pfarre Heil. Geist in Grabendorf nächst dem Markte gehörige
Filiale, 1 Eisenbahn-Stazion und 1 Wundarzt. Nach der Kronik herrschte 1681
w Markte die Pest. wo sie 592 Menschen hinraffte; 1709 war Mißwachs und
1714 Hungersnot in dieser Gegend, wo übrigens guter Feld-, aber lein Weinbau
mehr betrieben wird.
vl. Macher'« med. Topografie. 36
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen