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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Page - 564 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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5ß4 Amtsbezirk Pettau. Kroazien hin in die kroatische Sprache übergeht, und gegen Marburg zu mit vielen teutschen Ausdrillen gemischt ist. Wohnung, Kleidung und Nahrung sind im Wesentlichen so, wie in dm bereits beschriebenen angränzenden Bezirken; dasselbe gilt von den Sitten und Gewohnheiten. Die Holzwände der Vauemhäuser sind mit Lehm bedelt und geweißt, die Fußböden meist mit Lehm gestampft. Wo junge Weiber oder Mädchen sind. fehlt vor dem Hause auch ein Vlumengärtchen nicht, in welchem Nelken, Rosen, Rosmarin u. dgl. gezogen werden. Die Reinlichkeit ist nicht groß, doch bei den Feldlern besser als bei den Verglern. Das Familienleben ist friedlich, wenn nicht mit frühzeitiger Wirtschaftübergabe Unfrieden in das Haus zieht; die Lebensatt ist genügsam bei Mangel und üppig bei Ueberfiuß. Wein ist das allgemein beliebte Getränk. Das Trinkwasser ist besonders in den Ebenen nicht gut, und wird im Sommer häufig mit Branntwein gemischt genossen. Die Gesundheit der Bewohner wird in den Niederungen durch Werelfieber und im Hügellande durch Rheumatismen und Lungenkrankheiten häufig gestört; oft zeigt sich die Ruhr. Die orientalische Cholera drang i. I. 1849 im Bezirke ein, und raffte allein in der Gemeinde Zirkovez 80 Menschen weg; ihr zweites Auftreten 4855 in Gorzaberg und Unter-PIetterje war milder. Honoeds brachten 1849 dm Tifus aus Ungarn nach Neudorf und Haidin. Akute Ausschlagkrankheiten zeigen sich fast jährlich. Unter verschiedenen anderen Krankheiten sind Varikositäten der Schenkel und Füße. Leistenbrüche, Wurm« und Schleimkrankheiten, die Kräze (wegen Unrein» lichkeit), Bleichsucht u. s. w. häufig. Kretinismus ist unbekannt. Blödfinnige sind selten. Fremde aus höher gelegene Gegenden werden hier gewöhnlich von Leber- nnd Abdominalleiden, von Werelfiebern, Gelbsucht, Frauen auch von Schleimftüffen, Bleichsucht u. f. w. befallen; für Vrustleidende ist diese Gegend jedoch sehr zuträglich. Als Kranken- und WoltätigkewAnstalten bestehen nur in Pettau ein Pfründnerhaus, ein Militär, und Zivilspital. Von Sanitätpersonen sind im Bez. 4 Doktoren d. Med. :c. und 2 Apotheker (in Pettau), 8 Wundärzte (in Pettau 3. in St. WolfganF, St. Lorenzen, M. Neuftift, Ankenstein und St. Veit je 1), 49 Hebammen und 1 Kurschmied. Hienach entfallen auf 1 Arzt oder Wundarzt 3705 und auf 1 Hebamme 4446 Bw. Die Todtenbeschau wird in den Pfarren, wo Chirurgen angestellt sind, von diesen, in den übrigen 14 Pfarren aber fast ausschließlich von den Schullehrern befolgt. Abdeker befinden sich in Wudina, Saviusko, Haidin und Swetinzen. Afterärzte sind nicht bekannt; nur die Schröpfer aus dem Bade Krapina kommen im Winter auch in diesen Bezirk, um den Land« leuten Blut abzuzapfen. Die Afterhebammen und Notmütter haben hier auch die Obliegenheit die Schweine der Wöchnerinen zu füttern und andere Hausarbeiten zu verrichten, wozu die geprüften Hebammen sich nicht verstehen wollen. « . K a t a s t r a l - G e m e i n d e n . Die Gemeinden des Bezirkes Pettau teilen sich in die Partien des rechten und linken Drauufers.
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Title
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Author
Mathias Macher
Publisher
Ferstl'sche Buchhandlung
Location
Graz
Date
1860
Language
German
License
PD
Size
11.91 x 20.62 cm
Pages
632
Keywords
Topographie, Kartografie, Statistik
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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