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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Page - 587 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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»mtH«zirt Erlachnein. 587 d. Boden- und Bevölkerung-VerhĂ€l tn isse. Der FlĂ€cheninhalt dieses Bezirkes ist 3.4 Qd.-Ml. und die Vewohnerzal 48.468 in 48 Kat.- (22 Orts«) Gm. Es entfallen auf jede Qd.-Ml. 5344 Nw. und auf jeden Bw. 4,g I. VodenflĂ€che. Die Nevölkemng also erscheint fĂŒr ein Nergland sehr dicht. In der Nordpartie bildet eine Gosaformazion, weiter sĂŒdl. Apenkalk, in O. und W. auch etwas Grauwake die Erdunterlage. Der Frucht- boden ist vorwaltend lehmig, in den TĂ€lern von St. Marein, Langenberg und Ponigl feucht und zum Teile etwas moorig. In den WĂ€ldern herrscht die Rot- buche vor; nur bei Ponigl sieht man Fichtenwaldungen. Die Ob ftkultur ist mit wenigen Ausnamen ziemlich vernachlĂ€ssiget. Wein gedeiht in den meisten Gm., ist aber von geringer QualitĂ€t. Alle gewöhnlichen Getreidearten und GemĂŒse werden mit Vorteil gebaut. Haiden kommt noch als zweite Frucht fort; die Maiskultur ist vorherrschend. Die gewöhnlichen Haustiere haben nichts Aus- gezeichnetes. Schafe werden nur in einigen Gebirgsgemeindm gehalten. Als schĂ€dliches Ungeziefer verursacht besonders die Maulwurfgrille (Were) in GĂ€rten und Feldern viel Schaden. Der Menschenschlag ist so wie im Bezirke TĂŒffer mehr schwĂ€chlich, und das Volk dem dieses Bez. auch nach Abstammung, Bildung und geistiger Begabung ganz gleich; steht aber in lezterer Beziehung gegen die nördl. und östl. Nachbar- bezirke etwas zurĂŒk. VerkĂŒmmertes Wartum und Blödheit ist auf den Gebirgen, besonders bei SĂŒffenheim und Schleim; nickt selten; kretinartige Menschen kommen nicht vor, wol aber Kröpfe in den obgenannten Gemeinden. Die hiesigen Wendm find zwar mit denen des Bezirkes TĂŒffer in Bezug auf Wohnung. Kleidung, Nahmng, Sitten und GebrĂ€uche im Allgemeinm gleich, zeigen aber mehr TrĂ€gheit und Unreinlichkeit und dabei doch Kleiderlurus; es herrscht die Gewohnheit, Mor- gens spĂ€t zur Arbeit zu gehen; die Felder werden nach altem Herkommen nach- lĂ€ssig bestellt. Die Nahrung ist schlecht, oft ohne Salz und Schmalz. Brot findet sich in vielen Haushaltungen gar nicht. Schlechte Wohnung und Nahrung, Unrein- lichkeit und das zu frĂŒhe Heiraten dĂŒrften zur VerkĂŒmmerung der Bevölkerung wesentlich beitragen. Außer den Wekelfiebern in einigen feuchten TĂ€lern kommen keine in der Oertlichkeit begrĂŒndete Krankheiten vor. Die Cholera fand 4855 in SĂŒssenberg und Ponigl Eingang, und raffte bei 30 Menschen hinweg; die Ruhr erscheint sehr hĂ€usig. Die Armen werden in der Regel von Haus zu Haus verpflegt. Das SanitĂ€tpersonale besteht aus 3 WundĂ€rzten (in Et. Marein, St. Johann und SĂŒffenheim), und 2 Heb- ammen, so daß auf jeden Wundarzt 6052 und auf jede Hebamme 9034 Bw. entfallen. In 7 Pfarren sind ungeprĂŒfte Todtenbefchauer. In St. Marein ist 4 Abdeler; AfterĂ€rzte find nicht bekannt. 0. Katastra l -Gemeinden. Die Gemeinden des Bezirkes Erlachstein teilen sich in die Nest' und Ost-Partie, oder in die Waffergebiete der Vogleina und der Sottel .
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Title
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Author
Mathias Macher
Publisher
Ferstl'sche Buchhandlung
Location
Graz
Date
1860
Language
German
License
PD
Size
11.91 x 20.62 cm
Pages
632
Keywords
Topographie, Kartografie, Statistik
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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