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Der alte Schablederhof Burgstaller, PA
In diesem Zusammenhang ist ein Blick auf das keltische Nachrichtensystem angebracht: Es
handelte es sich dabei um eine Art optische Telegraphie mittels Feuern, welche auch von den
Griechen der Antike [als Fackeltelegraphie] verwendet worden sein soll. Eine Lichtstation hatte,
soweit rekonstruierbar, zwei Funktionen:
*1. Die reine Nachrichtenübermittlung mit Hilfe eines gezielten, eng gebündelten Lichtstrahls.
*2. Die Abgabe von Alarmsignalen mittels eines großen, weithin sichtbaren Feuers, der Lohe. Die
erste Form des Signalplatzes war der Ludrenplatz mit einem ständig unterhaltenen Feuer, aus dem
im Alarmfall in Sekundenschnelle eine hohe Lohe erzeugt werden konnte. Betreiber der, durch die
„Hellwege“ verbundenen, Stationen waren die „Hellmänner“ (die Männer in der Helle) oder, wie
sie im Volksmund hießen, die Teufel (in der Helle/Hölle). Aus der Bezeichnung „Luderne“
(=Lodernde) entwickelte sich letztendlich der Begriff „Laterne“. Der Platz - die Helle/Hölle - lag
aus rechtlichen und hygienischen Gründen abseits der Ansiedlungen – um Rauch, Gestank und
Brandgefahr im Wohnbereich zu vermeiden.
Zur Ernährung der Hellmänner deponierten die Menschen freiwillige „Sozialabgaben“ in Form
von Lebensmitteln vor dem „Hagen" [dem damals rechtsfreien Raum], auf großen Steintischen
oder Felsbrocken, den sogenannten Opfersteinen oder Opfertischen. Die Hüter des Feuers waren
schwarz von Qualm und Russ, rochen nach Rauch, wohl auch daher die spätere Begriffsbilder
„Teufel, Krampus".36
Noch zwischen 1890 und 1918 führte die „14-er“-Militäreinheit (technische Truppe, die Sapeure)
Lichtsignalübungen vom Schableder zum Pfenningberg und retour durch.37
Eine Publikation Dr. Siegfried Haiders (betr Wehrorganisation, Landesverteidigung und Zuflucht
1594) erscheint in diesem Zusammenhang als besonders interessant; sie weist auf ein auf
Feuerzeichen beruhendes Alarmsystem hin. Die sogenannten „Kreidfeier“/Kreidfeuer, mussten im
Rahmen der Robot vorbereitet und erneuert werden. 38
Pfeffer bedauerte gegenüber Burgstaller, dass er diese Information für seine Veröffentlichung über die Altwege zu spät
in Erfahrung gebracht hatte. Vgl Ruprechtsberger, Keltenschatz Gründberg, 12ff. Ders., Keltenschatz>Linze, 9ff.
Ruprechtsberger/Urban, Berge-Beile-Keltenschatz, 42ff.
36Klumpfuß und Teufelsschwanz sollen darauf zurückgehen, daß die Helldienste meist von ausgedienten Soldaten,
Invaliden, durchgeführt wurden, deren Haare wegen der Brandgefahr nach hinten zusammengebunden waren. Von
daher leiten sich die Gestalten des Teufels und des Nikolo-Begleiters ab (Burgstaller, diverse PI).
37 Kaar, PI 23. Juni 2006.
38 Haider, Feuerzeichen, 133.
Merkwürdiges aus dem Hagen
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Title
- Merkwürdiges aus dem Hagen
- Subtitle
- Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.25 x 29.72 cm
- Pages
- 106
- Category
- Geographie, Land und Leute