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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
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14 Nun fiel der nächsten Schwester, Eupona, die Aufgabe zu, den verbliebenen Schatz zu bewachen. Als sie eines Tages gerade mit ihrem Neffen und den Nichten spielte, kam ein schwarz gekleideter Reiter einher gesprengt, riss sie auf sein Pferd und entschwand mit ihr. Ysther, von den Schreien der Kinder gewarnt, ließ sogleich den Fluss anschwellen, der den Fremdling verschlang. Vor Ysthers Thron beteuerte der schwarze Reiter so überzeugend seine Liebe zu Eupona, dass der Vater ihn vor Rührung in einen großen Fisch verwandelte, der fortan stets an Euponas Seite schwamm. Gar oft sahen die Fischer diesseits des Lens und die Leute bei den Haken das silbrige Glitzern im Mondlicht und wussten, nun glitten die beiden wieder glücklich den Ysther hinunter. Das immerwährende Wasser in der Hakn-Lakn: (ohne Datierungsvermerk) 47 Als im 20. Jahr der Herrschaft Aribos eine große Dürre ausbrach, sodass Menschen und Tiere kaum Nahrung fanden, bat Aribo seinen Schwiegervater Ysther, er möge ihm wenigstens in die untere der drei Lacken Wasser heraufdrücken. Da Ysther ablehnte, bot ihm der Fürst einen gewissen Teil seines Schatzes an, den zu diesem Zeitpunkt die treue Ferya bewachte. Über einen unterirdischen Zufluss ließ Ysther daraufhin Aribos Teich füllen und sagte dies für alle Zeit zu. (Ferya kehrte zu ihrem Vater zurück, wachte aber weiterhin über den Schatz.) Und so blieb es: Selbst wenn überall im Land Trockenheit herrschte, war die Lacke bei den 12 Haken randvoll. Dies erregte den Neid eines benachbarten Fürsten, der des Nachts heimlich das Wasser ableiten ließ. Aber wie erstaunt war dieser, als sein Späher meldete, die Lacke im Haken sei trotzdem wieder voll. Seine eigene Lacke aber war leer, und die neue, die sie gruben, verschwand ebenfalls augenblicklich. Hinzu kam, dass auch ihre kleine Quelle plötzlich keinen einzigen Tropfen mehr herausließ. Da erkannten sie ihren Frevel, baten Aribo um Vergebung und erhielten fortan von ihm Wasser, und auch die kleine Quelle begann daraufhin wieder zart zu fließen. Der Herr zu den Haken aber wurde wegen seiner Großmut und Güte weithin gepriesen, und viele strebten danach, seine Untertanen zu werden. Aribo jedoch blieb bescheiden und wollte sein kleines Reich nicht vergrößern, sondern zufrieden sein mit dem, was er besaß. Die Steinkreise: (ohne Datierungsvermerk [>14 nChr] )48 Im Jahr der Thronbesteigung des Tiberius [14 nChr], als römische Soldaten und ein „Vermessungstrupp“ unsere Gegend erreichten, setzte ein Boot mit fünf Männern, unter ihnen Marcellus, auch ans andere Ufer der Donau über. Sie begannen zunächst mit der Vermessung des Ufers bis zur steinernen Wand. Als sie auf dem Berg hohe Steine einzeln senkrecht aufragen sahen, gingen sie, neugierig geworden, hinauf und standen bald vor zwei kleineren Steinkreisen. Gaius, der Schreiber, der alles „Barbarische“ verachtete, hieb mit dem Messhammer heftig auf den größten der Steine ein und gewahrte dabei ein nicht mehr sehr deutliches eingeritztes Zeichen. Sie erblickten es auch auf anderen Steinen und rätselten, was dies bedeuten könnte. Plötzlich trat zwischen den Bäumen am hinteren Kreisstück ein alter Mann hervor, fragte nach ihrem Begehr und erklärte, er hätte seinen Herrn verloren, lebe seitdem hier in der Steinwand und heiße Adoys von der Wendt. Gaius glaubte ihm nicht und schickte sich an, ihn zu schlagen. Im selben Augenblick erschallte Donner, und der Stein, bei dem Gaius stand, fiel um und begrub diesen unter sich. Die Gefährten ergriffen die Flucht und stürzten zum Ufer. Doch ihr Boot war verschwunden. Nachdem 47 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 26. 48 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 21, Nr. 1. [Thronbesteigung des Tiberius: 14 nChr]. Generelle Anmerkung: Datierungsangaben, soweit sie Überlieferungen aus der Früh- und Römerzeit betreffen, mögen dereinst von den Chronisten des Hagen den entsprechenden Unterlagen gemäß zugeordnet worden sein und werden hier unverändert übernommen. Burgstaller (und Pfeffer) erwogen, dass die Steinkreise sich im Bereich/ Umfeld des späteren Schloss- Areals befunden haben könnten; sie identifizierten die untere Lacke mit dem südlichen Teich. Auch sei anzunehmen, dass Häckhl die Steine nicht allzu weit transportieren hätte lassen. Forschung Burgstaller (Pfeffer), diverse PI.
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Title
Merkwürdiges aus dem Hagen
Subtitle
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2015
Language
German
License
PD
Size
21.25 x 29.72 cm
Pages
106
Category
Geographie, Land und Leute
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