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Der „Haken“ - das Zeichen eines „abgeknickten Baumes“: (ohne Datierungsvermerk, laut Inhalt
80 nChr)55
Hinweis: Wie eingangs erläutert, trat das Symbol des Haken wiederholt in Erscheinung. Dieses
Zeichen findet man auch unter den Runen wo es zB. in der Tabelle der nordischen Runen als
„Laugr“ / „l(L)“, in jener der Markomannischen und Angelsächsischen als „Lagu“ bezeichnet
und dem „l(L)“ gleichgesetzt wird, und das in jener der Gothischen ebenfalls die Bedeutung „l(L)“
erhielt. Die Runen galten als Zeit- und Zauberzeichen (runa = Geheimnis), deren hohes Alter aus
den Liedern der Edda ersichtlich ist. Sie schützten, in Waffen oder in den Körper etc eingeritzt vor
Gefahren (Berg-Runen, Gerichts-Runen usw), da ihnen geheime Kräfte zugesprochen wurden,
dienten auch als eine Art Geheimschrift, fanden sich auf ortsfesten Steinen,... Die einzelne Rune
bestand meist aus einem senkrechten Stab von dem seitlich ein oder zwei Zweige bzw Winkel
abgingen.56
Mit dem Jahre 80 datiert, erklären die „Epistolae Hacensis“ die gesamte obige Geschichte bzgl der
Steinkreise nochmals und nennen Claudius Secundus, Marcus Drusus und Gaius Marcellinus, die
den umgestürzten Stein zur Sommerwende wieder aufstellen konnten. Der Gott des Maydle hätte
auf die Bitte des Mädchens hin den Männern dabei geholfen, da sie sein Recht und den heiligen
Platz achten und schützen wollten. Sie errichteten vor den Steinkreisen einen kleinen Tempel aus
Steinen von der Wänd. Der Steinhauer meißelte ein großes Zeichen in den Hauptstein an der
Flussseite, von wo des Gottes Ankunft, in einem großen goldenen Schiff, erwartet werden würde,
wie eine Geschichte besagte. [Das besagte Symbol, ein nach rechts abgeknickter Baum, der „den
Kopf flusswärts zum Sonnenaufgang hängen ließ“ - siehe auch „Der Lens am Ysther...“, „Die
Steinkreise“, usw -, wurde fortan das charakteristische Zeichen für die Menschen in dieser Gegend,
auf der nördlichen Seite der Donau].
Die Wismatler oder Maydlwieser: (laut Vermerk 84 nChr)57
Im Jahr 84 verließ der inzwischen hoch betagte Marcellus (s. o.) sein Haus für immer, nachdem er
die letzten Jahre nur am Ausblick gesessen und gewartet hatte, dass sein Maydle wiederkäme, die
schon lange fort war und deren Tod ihm seine Nachkommen nicht glaubhaft machen konnten. Die
Jungen besaßen inzwischen die gesamte Fläche von der Donau- Überfuhr bis hinauf zu den
Steinen. Ein Stück des Weinlandes behielten sie, den Rest nahmen sie als Futterweide für ihre
Tiere. Man nannte sie daher diesseits und jenseits des Flusses die Wiesmatler / Wisendtler oder,
nach der Großmutter, die Maydlwieser.58 Sie waren gute Leute, halfen den Armen und wurden
dafür von Cernunnos belohnt, der viele seiner Tiere den Maydlwieser-Bach hinunterschickte. Auch
ihre Kinder wurden gute Menschen. Der Wein, in Krügen mit dem Symbol des geknickten Baumes
darauf, war eines Königs würdig. Den Baum aber nannte man bald nur noch den „Hakn“.
Das „Hylffhaus“: (laut Vermerk 111 nChr)59
Als die Sonnenwende des Jahres 111 die Maydlwiesen und die gegen Sonnenaufgang („gen
sunufstanndt“) liegenden Wiesen mit allzu großer Hitze verdörrte, sodass die Häuselleute nicht
genug Wasser vom Bach hinbringen konnten, gelobten die Menschen im Voffer [Ufergebiet] und
im Hacn für den Fall ihrer Rettung den Bau eines großen Steinhauses für arme, kranke und
55 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 22, Nr. 5.
56 Düwel, Runen, 271. Faulmann, Schriftzeichen, 161ff. Pope, Schriften, 205.
57 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 22, Nr. 6.
58 Interessanterweise standen Jahrhunderte später ähnliche Namen, nämlich Maidwieser und Wisent (14./15. Jh.) in
engem Zusammenhang mit der Wallseer Grundherrschaft Hagen. Schäffer, Lehenträger (Ms).
59 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 23.
Merkwürdiges aus dem Hagen
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Title
- Merkwürdiges aus dem Hagen
- Subtitle
- Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.25 x 29.72 cm
- Pages
- 106
- Category
- Geographie, Land und Leute