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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
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25 großteils unter Naturschutz, wegen der fast unberührten Fauna und Flora. [Auf der Windflach befindet sich seit 1980 der Linzer Tiergarten 84]. Es war um die Weihnachtszeit, als Petrus unter der Lackhn, ein Jäger unterm Hacken auf dem Kestenberg, auf Pirsch ging, um für seinen Herrn Geroldus von den Hacken Wildbret zu erlegen. Da hörte er plötzlich hinter sich wütendes Schnauben, drehte sich um und gewahrte einen wilden Eber, der soeben ansetzte, mit gesenktem Kopf auf ihn zuzustürmen. Er wollte gerade zum Schuss ansetzen, als die Armbrust seiner Hand entfiel, das Tier aber verhinderte, dass er sich nach ihr bücken konnte. Durch einen Sprung hinter den mächtigen Kastanienbaum konnte er sich in letzter Sekunde retten. Das Tier aber ließ nicht von ihm ab, setzte erneut zum Angriff an. Petrus rannte um sein Leben, was im tiefen Schnee nicht einfach war. Er hatte inzwischen das Bildstöckl auf der Windflach erreicht und flehte inbrünstig um Hilfe. Da machte der Eber plötzlich und unerwartet kehrt und stob davon. Der Bericht trug dazu bei, dass von da an Hilfesuchende in großer Zahl zum Bildstöckl auf der Windflach strebten, das bald einen wundertätigen Ruf bekam, denn mancher soll dort tatsächlich Hilfe in der Not verspürt und erhalten haben. Überfuhrsage (drei Varianten: 1035, 1265;85 vm 1245, Aufzeichnung o.D.) Hinweis: Alle drei Varianten behandeln die Überquerung der Donau (von Linz nach Urfahr, und retour) durch „seeleneifrige Priester“. Die erste Variante 1035 könnte der (damaligen) Realität am nahesten kommen, da wie die Legende sagt, zu jenem Zeitpunkt keine Brücke bestand. Bei den beiden anderen Versionen mag diese mittlerweile bereits wieder durch Hochwasser oder Eisschollen weggerissen worden sein; denn, alten Chroniken zufolge, soll 1106 die erste - gewiss hölzerne - Brücke bei Linz über den Donaustrom geschlagen worden sein.86 Der Brückenzoll, Weg- und Brückenzehent zu Linz wurde ua 1111, 1113, 1122 von den Passauer Bischöfen Ulrich (vStill/Heft) und Reginmar für St. Florian bestätigt 87 Gottschalk I. vHaunsperg soll die (Holz-) Brücke 1160 erneuern lassen haben. Linz war von einem unbekannten/unbelegten frühen Zeitpunkt an bis 1206 in Haunsperger Hand, Allod, wurde erst 1206 durch Gottschalk II. vHaunsperg an den Landesfürsten Hzg Leopold VI. vÖ verkauft.88 Holzbrücke über die Donau zw Linz und Urfahr, 1742 Kaiser Maximilian I. bewilligte die "Nachfolgebrücke", einen aus Holz gezimmerten Steg mit 21 Jochen, im Brückenbrief vom 3. März 1497.89 84 Schäffer, Tiergarten. Vgl Gedenktafel am (alten) Reptilienhaus des Tiergartens. Derzeit, Juni 2015, nur noch partiell, da Teile des Gesamt-Felszuges im Hinblick auf die neu zu errichtende Donaubrücke umgewidmet wurden. 85 Neweklowsky, Schiffahrt, III, 406f. Zum Jahr 1035: Archiv der Stadt Linz, Linzer Regesten, E 6, S. 94; E 6 S. 3. Zu 1265 ist zu bemerken, daß laut Chronik der Ordensprovinz Eberhard I. vWallsee das Linzer Kloster der Minoriten 1236 gegründet hatte. De facto dürfte es Mitte des 13. Jh. gegründet worden, da die Minoriten wahrscheinlich 1236 erst überhaupt das 1. Mal in Linz auftraten. Kreczi, Linz, 160. Pfeffer, Geschichtl. Entwicklung, 55: Die Haunsperger erhielten bereits 1018 einen Nordwaldanteil, schufen schon früh den Anschluss an diesen Rodungsbesitz durch den Erwerb der Ansiedlung Linz. Sie verkauften Linz (Allod/Eigenbesitz) 1206 an Hzg Leopold VI., gaben Wildberg 1198 unter der Bedingung der Verleihung an den Gemahl der Elisabeth vHaunsperg/ Gundaker vStorchenperg/Starhemberg an Passau, Riedegg ebenfalls an Passau. Schäffer, Adelsgeschlechter, 108ff, 124ff, 146ff, 149. 86 Pillwein, Geschichte der Stadt Linz, 93: "Um 1106 wird alten Chroniken zur Folge die erste Brücke über den Donaustrom geschlagen, die aber Wassergüße und Eisschollen bald wieder mit sich fortrissen". Also muss Gottschalk I. bereits eine Nachfolgebrücke erneuert haben. Michalek, Haunsberg, 356. Schäffer, Adelsgeschlechter Hagen, 126. 87 Schäffer, Adelsgeschlechter Hagen, 126: Der Brückenzoll, Weg- und Brückenzehent zu Linz wurde 1111, 1113, 1122 bestätigt: AStL, LR A 1a, 15/25; 16/26; 17/27, 18/29. Eine steinerne Brücke soll es im 12. Jh als einzigen festen Donauübergang zw Ulm und Wien nur in Regensburg gegeben haben. Schautafel Landesausstellung Regensburg 2014. 88 Schäffer, Adelsgeschlechter Hagen, 138ff, 144, 148f. Schäffer, GHft Hagen, Bd I (Ms). Michalek, Haunsberg, 160. 89 Kreczi, Linz, 42 Nr. 85.
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Title
Merkwürdiges aus dem Hagen
Subtitle
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2015
Language
German
License
PD
Size
21.25 x 29.72 cm
Pages
106
Category
Geographie, Land und Leute
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