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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
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31 ** Der Haunsperger Silberling (o.D., vm 12. Jh)108 Als die Herren von „Haunsperch“ das „Hoeffl am Hagkhen“ innehatten und überhaupt das „ganz landt enthalb der Thunawe“ sowie Linz am anderen Ufer, gab es um den Hof nur einige „gar arm vndterthaenig behaussung“. Die Untertanen arbeiteten jedoch ordentlich und fleißig zum Wohle ihres Herrn und Beschützers. Der Haunsperger belohnte sie dafür, und jeder von ihnen, auch jeder Tagwerker, erhielt zur Sonnenwende einen kleinen „Silberling“, mit dem sie Reparaturen bzw das Material hierfür bezahlen konnten. Der Silberling aber wurde, sofern er nicht ausgegeben werden musste, den untertänigen Töchtern gern als Morgengabe in die Ehe mitgegeben. ** Das Hagkhenschloss (o.D., vm 12. Jh)109 Veit, der Rädlmacher, Pferdebeschlager und Schmied des Haunspergers, fertigte kunstvolle Schlösser110, und bald wollten viele adelige Herrschaften, die zur Jagd oder zu Festen im Hagen weilten, solche besitzen. Auch wohlbestallte Linzer Bürger erwarben sie, sodass das „Hagkhenschloß“ rasch eine gute, zusätzliche Einnahmequelle für die Herrschaft wurde. Das „Haunsperger Steckhl“: (1168)111 Hinweis: Gottschalk I. vHaunsperg, Gemahl der Ottilia vWilhering-Waxenberg, verstarb am 9. November 1167. Der in der Geschichte vorkommende Marcillus / Maizili dürfte ein Miles, ein ritterlicher Lehensmann, Schaffer Gottschalks im Hagen, nach welchem er sich auch benannte, gewesen sein. Maizili und Herimannus entstammten dem Ministerialen-Adel.112Das Kremsmünsterer Nekrologium (12./13. Jh) 113 verzeichnet einen „Maizili de Hagen“ und dessen Gedenktag am 15. März. Auch ein Herimannus l. (laicus) ist am selben Tag unmittelbar nach Maizili angeführt. Die Monumenta Germaniae Historica vermerken: “Hagen (castrum ap. Linz, O.-Ö.?), de, Maizili 15/3, 198.“ Die Städtische Sammlung der Linzer Regesten enthält den Vermerk „Maizili de Hagen (= Hagen, Schloss bei Linz ! ), Gedenktag 15. März“.114 Laut der überlieferten historischen Legende kam es am 15. März 1168 in dem [vermutlich auf dem Pöstlingberg gelegenen] Jagdhäuschen des „Höffels am Hagkhen yber dem fluss naegst Lynntz“ zu einem Brand, wobei zwei sich nach der Jagd dort aufhaltende Menschen, der Herr des Höfels zum Hagkhen, Marcillus, und sein Bruder Herimanus ums Leben kamen und das nahegelegene Häusel des langen Webers Michl, teilweise abbrannte. Marcillus und Herimanus wurden vom 108 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 27. Reder, PI 24. Jänner 2002. Ihren Wohn- und Stammsitz hatten die Haunsperger im Land Salzburg, bei Nussdorf/Haunsberg. 109 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 27. Reder, PI 24. Jänner 2002. 110 Diese wurden (teils noch komplett, in einer Truhe am Dachboden des Schlosses Hagen, Ostseite) aufbewahrt und sogar noch von der Familie Weingärtner verkauft, u. a. auch an Friedrich Tscherne [= Anmerkung aus Tschernes Bericht]. OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 27. 111 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 27. Monumenta Germaniae Historica, Necrologia Germaniae, Bd. 4, (München, 1983), 621, 198. A Martius, II id. 15. Schäffer, Adelsgeschlechter Hagen, 139, 145. Reder, PI 24. Jänner 2002. 112 Vgl zu Haunsperg: Michalek, Haunsberg, 116. 113 Unter Nekrolog versteht man ein Totenbuch, in dem die Namen und Sterbetage der Äbte, Klosterbrüder, Stifter, Freunde und Wohltäter des Klosters (jedoch meist ohne Jahresangabe) eingetragen wurden, für deren Seelenheil am Gedächtnistag im Kloster gebetet werden musste. Die betreffenden Wohltäter hatten schon zu Lebzeiten für diese Fürbitte materielle Zuwendungen (Güter, Lehen oder Geld) als sogenanntes „Seelgerät“ in Form von Schenkungen an das gewünschte Kloster übergeben. 114 AStL, LR, A 1b 475/1220. Interessanterweise gab es in Kremsmünster einen Haunsperger Hof, welcher bereits unter den Hochfreien denkbar, unter der Nachfolgelinie erwähnt wurde. Ilk, Bäuerl. Anwesen, 372, Haunsperghof und Sölde, Anschrift 1789 Grub 10 und 11, Besitzgröße 65 Joch 242 QuKl, Steuern 36 fl 41 kr, 1989 bereits als abgetragen aufscheinend. Marktgemeinde Kremsmünster, Steinmaurer PI 16. November 2010.
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Title
Merkwürdiges aus dem Hagen
Subtitle
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2015
Language
German
License
PD
Size
21.25 x 29.72 cm
Pages
106
Category
Geographie, Land und Leute
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