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Besagter Johannes von Gmunden, Humanist, Mathematiker, Astronom, dessen Nachname laut
Darstellungs-Beschreibung unbekannt war (vm Krafft133), hatte im Turm ein Arbeitsstüberl, von
dem aus er auf „dass hylzen Drehortth“ - wie geschrieben stand - gelangen konnte. Später soll der
Turm wiederum abgebrannt und dann gemauert worden sein. [Johannes von Gmunden soll laut
Forschungen Tschernes im Hagen ua einen astronomischen Kalender erstellt haben, der aber bereits
vor dem zweiten Weltkrieg unauffindbar war.134]
Ein Blick auf die historischen Gegebenheiten zeigt, dass zu dieser Zeit König Sigmund vBöhmen
(1433 Kaiser) und sein Schwiegersohn Herzog Albrecht vÖsterreich in stetigen Kämpfen gegen die
Hussiten und deren Wagenburgen zu Felde zogen. Der Hussitismus war sowohl eine national-
religiöse Reaktion gegen den Katholizismus, das deutsche Element
und die wohlhabende Oberschicht, als auch eine Reaktion auf die
Hinrichtung des Johann Hus (1415) unter Sigismund. 1422 schlug
Johann/Jan Ziska von Trocnow, an der Spitze der radikalen
Taboriten, das Heer Sigmunds. Es kam auch zu Einfällen in die
umliegenden Länder (Österreich, Bayern, Franken, Sachsen,
Schlesien, Lausitz, Brandenburg) und zum Vordringen der Hussiten
bis an die Donau: Laut Preuenhueber zog „derselben Obrister, der
blinde Ziscka, in Oesterreich bis an die Donau, verheerte alles mit
Raub und Brand“.135 Ziska (auch Zizka) verstarb 1424.136
Johannes Hus; Schedel
Weltchronik 1493, S. 659
Der einäugige Jan Ziska;
Gusseisen-Museum,
Komarov; Cz.
Die weiße Frau vRosenberg: (1418 > 1459)137
Hinweis: Über Katharina, geb. vRosenberg (erwähnt ab der Heiratsabrede vom 14./15. Juni 1418,
bis 1455 bzw 1459), 1419 Gemahlin des edlen Wallseer Hauptmanns ob der Enns, Reinprecht IV.
vWallsee, enthielt das Hagener Schulbuch historische Legenden, ihr Wappen befand sich an der
Wappenwand der Schlosskapelle Hagen. Sie wurde um 1405 in Wittingau als Tochter Heinrichs II.
133 Forschungen Prof. Hans Eisners, Eisner-Sternwarte Gmunden, PI 1954/55: JvGm hieß Kraft/Krafft, bayrische
Familie.
134 Reder Walter, PI 16. Februar 2000. Manuskript- Unterlagen Friedrich Tschernes „Der Haken im Laufe der
Jahrhunderte. Linz, 1906“: Ein Exemplar (Kopie) war im Besitz Ludwig Pruschas, aber nach dessen Tod
nicht auffindbar (PI Univ. Prof. Dr. Helmut Pruscha, Enkel); das Original ist bei den Nachkommen Tschernes nicht
erhalten geblieben: Fr. Margarete Rötzer, PI 12. Februar 2007.
135 Preuenhueber, Annales, 84. Schedel Weltchronik 1493, 659. Dana Ployer, PI 30. Mai 2014.
136 Ploetz, Auszug, 602,658. Preuenhueber, Annales, 419.
137 Vgl Commenda, Sagen, S. 49. Commenda wies darauf hin, daß im Steinbruch der Urfahrwänd unterhalb des
Spatzenbauernhofes immer wieder seltsame Erscheinungen beobachtet wurden. Pfeffer Franz via Burgstaller Ernst, PI
12. November 1997, sowie PI Reder Ernestine und Heine Juliana. Reder-Embacher Ernestine (14. Jänner 2002): Sie
hatte als Kind öfter an der Felswand genau unter dem Schloß ein dichtes weißes, gleichsam geformtes Gebilde gesehen,
das aufwärts schwebte. Die Eltern hätten es ihr mit dem Begriff Nebelstreif erklärt, was sie aber nicht geglaubt habe,
weil es eigentlich nicht nebelig gewesen sei. Zum Brand vom 31. Mai 1963 vgl Hager, Pöstlingberg, 41.
Merkwürdiges aus dem Hagen
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Title
- Merkwürdiges aus dem Hagen
- Subtitle
- Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.25 x 29.72 cm
- Pages
- 106
- Category
- Geographie, Land und Leute