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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
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49 "Schul-Unterricht“ im Hagen (1571, 1600 und 1609, 1721, 1739)170 Hinweis: Die Abschriften des Schlossarchives Hagen geben einige Hinweise zum Thema Bildung unter den offensichtlich sehr aufgeschlossenen und loyalen Inhabern dieser Herrschaft. Da derartige Aktivitäten vor der allgemeinen Schulpflicht eher ungewöhnlich und äußerst positiv zu werten sind, sollen sie hier memoriert und aufgezeigt werden. Der früheste Hinweis auf Wissensvermittlung im Hagen findet sich in einer mit 111 datierten historischen Legende, derzufolge die Kinder vom „Weisen“ gelehrt wurden.171 Im Zusammenhang mit dem 1571 von Christoph Häckhl begonnen Bau des Schlosses Hagen vermerken die Akten des Schlossarchives eine Art Unterricht für die untertänigen Kinder. Auch unter der späteren Besitzerin Barbara Bischoff [1586 - 1617], Tochter des Linzer Bürgermeisters Niclas Khueperger) kam den Kindern Wissensvermittlung zu, und zwar von Seiten der protestantischen Prediger. *Als Christoph Häckhl 1571 in einer Bauzeit von etwa zwei Jahren das Landgut und die Brauerei um- und neubaute, einen Schloss-Bau anfügte, konnten die untertänigen Kinder wegen der Bauarbeiten nicht wie gewohnt zum „Unterricht“ in den Hagenhof gehen. Sie waren bis dato einmal in der Woche eine Stunde vom „Bruder“ im Lesen, eine Stunde im Schreiben und eine in der katholischen Religion unterwiesen worden. 1576 ließ er eine Kammer des Meierhofes, neben der des Bruders gelegen, unweit der Kapelle, als „schuell - stub“ herrichten. Häckhl beauftragte den Untertan Kogler und seinen Sohn, kleine Tische und Stühle für die Kinder anzufertigen. Erst danach scheint der Unterricht wieder aufgenommen worden zu sein, da es hieß, sie wurden daraufhin wieder regelmäßig vom Bruder gelehrt. Der Unterrichtsraum diente außerhalb der Schulstunden als Bader- und Amtmannstube. *Laut Vermerk vom 15. März 1600 widersetzte sich Barbara Bischoff, wie viele dem neuen Glauben anhängende Bürger und Adelige, dem kaiserlichen Verbot [Kaiser Rudolf II.] und schickte die lutherischen Prediger nicht weg. Ihre Untertanen erhielten weiterhin Unterricht von ihnen, und zwar in der protestantischen Religion, Lesen und Schreiben. Bereits am 22. März 1600 musste die Bischoffin Strafe zahlen, weil sie einige ausgewiesene Landschafts- und andere protestantische Prediger fürs erste im Malzkeller im Hagen verstecken hatte lassen; „seindt veratn worden“ und „hat straff gezalet“ war dabei vermerkt. Zur Erhebung des Haken zum Adelssitz: Bereits am 15. Mai 1609 lehrte Thomas Diltmann, Lehrer in Urfahr, den „khündtern vom Haken, darob der Erhebniss zue ein Adlsitz, ein musik- poetisch stuckh, so sye der herrschaft auffbringen solten“. Diltmann war von der Bischoffin zur Unterrichtung der Kinder und deren Vätern und Müttern angestellt worden. Er war offenbar sehr beliebt bei den Untertanen des Hagen: „jeder freidig vnd wissendlich erfreit yber sein lern vndt duldtsamkhait“. Hinweis: Barbara Bischoff hatte vermutlich im Sinne der Erhebung des Landgutes zum Edelsitz, was für sie ja ein großer Erfolg war, die gesamte Herrschaft entsprechend zu fördern versucht und den Lehrer engagiert, um dies auch auf andere Weise zu belegen und die Bedeutung der Herrschaft hervorzuheben. Zu einem nicht genannten Zeitpunkt ließ Barbara Bischoff von ihrem Schreiber Wolfgang Stauffenbuel, der auch eine Chronik des Hagen verfasste, ein Schulbuch für die Untertanen erstellen (siehe nächster Absatz). Diese Chronik trug den Titel: „Wolffgangus Stauffenbuel. Zuer hanndt gebracht glaubwierdig historiae, briefflich vrkhundt vndt vorhanndten monumenti mit Vleiss Zuesamentragen durch mi Egidien Stauffennbuell....“. Das Archiv Hagen vermerkte unter 170 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 14 (1571); fol. 9 (1609), fol. 10 (1600), fol. 11, fol. 8, fol. 1(1617); fol. 12 (1721); fol. 11 ua (1739). 171 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 23.
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Title
Merkwürdiges aus dem Hagen
Subtitle
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2015
Language
German
License
PD
Size
21.25 x 29.72 cm
Pages
106
Category
Geographie, Land und Leute
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Merkwürdiges aus dem Hagen