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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
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62 Hinweis: Am 4. August 1620 waren mit Herzog Maximilian vBayern (dem künftigen Pfandherrn des Landes ob der Enns), bayerische Scharen ins Land gekommen und wurden auch im Zusammenhang mit Hagen darstellerisch festgehalten (s.o., Kupferstich, rechts vom Schloss Hagen). Sie zogen dann nach Prag. Am 8. November 1620 brach der böhmische Adelsaufstand nach der Niederlage in der "Schlacht am Weißen Berg" zusammen.217 Während des Bauernkrieges 1626 lagerten revoltierende Bauern abermals „Nachts im Schloß Hagen bei Urfahr“.218 Seit 25. Mai registriere man auf den Höhen um Linz nächtens zahlreiche Wachtfeuer, meldeten die Stände besorgt den Deputierten nach Wien. Am 26. Juni 1626 begann die Belagerung von Linz, welche die Stadt schwer schädigte: vor den Bauernkriegen hatte Linz 286 Häuser, 1629 nur noch 166 aufzuweisen.219 Die Bauern lagerten bis 29. August 1626 um Urfahr und Schloss Hagen. Jobst Schmidtauer dJ wurde nachgesagt, er habe „früher“ auf Seite der Bauern im Urfahrer Lager gestanden.220 Wie andere Mitglieder des Ritterstandes beteiligte er sich am Kampfe für den neuen Glauben, der zum Teil auch in den Bauernkriegen ein wichtige Rolle spielte. So schickten diverse Adelige - mehr oder weniger freiwillig - ihre Gültpferde und Untertanen ins Lager der Bauern und einige stellten sich selbst, aufgrund einer Vorladung, dort ein, wie ua Jobst Schmidtauer vOberwallsee.221 Die Bauern könnten ua deswegen in der Herrschaft Hagen Unterstützung gefunden und diese verschont haben. Zu ihrem eigenen Erstaunen fanden die Bauern im Schloss Hagen seitens der Herrschaft Verständnis und auch eine gewisse Unterstützung. Viele nächtigten im oder vor dem Stall des Meierhofes, andere erhielten Unterschlupf in den Hütten und Scheunen der Untertanen und auch Nahrung; die Verwundeten wurden vom Hofbader versorgt und von der Meierin verpflegt. Der Untertan einer benachbarten Herrschaft, der dies alles bemerkte, verriet aber den Hagen, und so machte sich eine Schar Kriegsvolk auf, um in diesem Bereich den Aufstand gleich und für die Bauern unerwartet niederzuschlagen. Die erste Schwierigkeit war ein plötzlich aufkommendes Unwetter, das die Angreifer eine zeitlang vom Übersetzen der Donau abhielt. Dieses dauerte eine Weile an, wodurch den von den Förgen und der Hagischen Schiffmühl gewarnten Bauern genügend Zeit zum Sammeln und Rüsten blieb. Da das starke Unwetter auch den (lehmigen) Wegen schwer zugesetzt hatte, konnte der Trupp beim Anmarsch auf das Schloss von den Bauern überwunden werden. Als der Tross nicht ans andere Ufer zurückkehrte, wurde Verstärkung herübergeschickt. Der Meier vom Hagen hatte aber inzwischen mit seinen Leuten Baumstämme über die Wege gezogen, den Teich abgelassen und auf diese Weise für neue Erschwernisse gesorgt. So konnten die Bauern auch den zweiten Tross erledigen. Der dritte aber, dem sie sich stellen mussten, war übermächtig. Da läutete die Meierin in ihrer tiefen Gläubigkeit die Glocke der Schlosskapelle und rief den Himmel zu Hilfe. Und siehe da, die Pferde der Gegner scheuten vor dem grässlichen Geschrei der Bauern und Untertanen, sowie vor dem anhaltenden Geläute. Mit dem Abzug der Angreifer hatten die Bauern im Hagen abermals einen kleinen Etappensieg errungen, auch wenn dieser letztendlich nicht zum positiven, erlösenden Ende ihres Kampfes und ihrer Not führte. 217 Mayrhofer/Katzinger, Linz, 247ff. Die Stände verbündeten sich mit den Vertretern Böhmens, Mährens, Schlesiens und der Lausitz. Die Böhmen erklärten Ferdinand II. für abgesetzt, Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem Herrscher. 218 Stieve, Bauernaufstand, 85. 219 Schiffmann, Schulwesen, 136. Pillwein, Geschichte der Stadt Linz, 316. Ziegler, Urfahr, 69. Aspernig, Hagen, 53. Mecenseffy, Reformation/Gegenreformation, 43. 220 Ziegler, Urfahr, 70. 221 Stieve, Bauernaufstand, 68.
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Title
Merkwürdiges aus dem Hagen
Subtitle
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2015
Language
German
License
PD
Size
21.25 x 29.72 cm
Pages
106
Category
Geographie, Land und Leute
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Merkwürdiges aus dem Hagen