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67 Die Pöstlingberg-Wallfahrt (und die Meierin vom Hagen: 230 Im Oratorium der Pöstlingbergkirche befindet sich im 1. Stock eine Fresko- Darstellung der beim Gnadenbild auf dem Pöstlingberg knienden Meierin vom Hagen [Eva Luckeneder/ Lukeneder geb. Filnsakh] mit ihren Krücken; die Wallfahrtsankurbelung durch ihre Heilung und Berichterstattung, ca 1720, führte letztlich zum Bau der Pöstlingbergkirche durch Graf Gundemar Joseph vStarhemberg.231 Fresko der Meierin vom Hagen; Foto Schäffer 2007, > VE P. Mag. Josef Pichler, OSFS *Der Initiator der Wallfahrt war ein „Ausgeher“ des Kapuzinerklosters, Laienbruder Franz Obermayr. Er verbrachte die langen Winterabende gerne mit Lesen. Es war vor allem Lektüre über das Leid der Gottesmutter, die ihn nicht mehr losließ und ihn sogar bis in den Schlaf verfolgte. So soll ihm die Jungfrau Maria mehrmals im Traum erschienen sein. Wie er sie so auf Wolken über der Stadt schweben sah, kam ihm der Gedanke, auf einer der Anhöhen um Linz ein Bild der schmerzgebeugten Madonna aufzustellen. Als Obermayr das Wetterkreuz auf der Kuppe des Pöstlingberges erblickte, hatte er sofort das Gefühl, dies sei der passende Ort. Er holte die Zustimmung des Grundstückeigentümers und Herrschaftsbesitzers Graf Gundemar Joseph vStarhemberg ein und bestellte bei dem bekannten Linzer Schnitzkünstler Ignaz Jobst eine Statue Mariens - mit Himmelskrone und Schwert-durchbohrtem Herzen, den Leichnam Jesu auf dem Schoss haltend. Im Advent 1716 trug er die fertige Pieta auf den Pöstlingberg, befestigte sie am Wetterkreuz und ließ zu ihrem Schutz eine kleine Hütte errichten. Obermayr war nicht lange der einzige, der zu dem - im damals noch weglosen Wald verborgenen - Orte ging und dort betete, denn bald entdeckten arme, fromme Leute, die im Wald Holz sammelten, das Gnadenbild; sie erfuhren wunderartige Erleichterung von ihren Sorgen und Gebrechen und verbreiteten die Kunde sogleich voller Enthusiasmus. 230 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 12. Hager, Pöstlingberg, 25ff; Hillbrand, Pöstlingberg, 9. Commenda, Sagen, 47f. 231 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 12. Schäffer, Johannes-Kapelle, 43f.