Page - XXXVII - in Michael Beheim's - Buch von den Wienern
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wohl zuletzt auch noch gegen den christlichen glauben auf?
Er selbst berichtet über diesen Vorgang in der pfälz, hs. 312
bltt. 241b, vergl. Gervinus l, c. 2, 212. — '•Ich ritt nun
abwärts* fährt Beheim am früher erwähnten orte fort, * gegen
Köln, von da nach Westfalen und nach Sachsen. Neigung
und entschluss riethen mir nach Dänemark, denn dort hört
ich mit einstimmigem lobe einen firrsten nennen, herrn Chri-
stian den könig der Dänen. Mir ivard gar viel gesagt von
seiner grossmuth, seinem rĂĽhme und lĂĽchtigkeit, trotz sei-
ner Jugend,* CChristian I. zählte damahls 23 jähre) Hch
wollt es selber versuchen, ob dem so wäre, und nahm mei-
nen weg gegen LĂĽbeck. Daselbst vor der Stadt gieng ich zu
schiffe, Hess mich die Trane abwärts führen und gelangte so
in die Ostsee und ĂĽber ihre tiefen wagen zur Hauptstadt des
Dänenlandes, Kopenhagen. Ich fand den fü raten nicht, denn
er war zur krönung ins königreich Norwegen ge-ioqen, das
so wie Schweden seiner kröne huldigt. Die edle kiinigin em-
pfieng mich gnädig und sprach zu mir: {Wie lebt mein rater,
•meine mutter und markgraf Albrecht, mein oheim, euer herrP
^Seht, edle königin,* sprach ich, <durch gottes gnade recht
und wohl behalten.* Christians gemahlin war Dorothea, die
wittwe könig Christophs III. von Dänemark und mit dern ju-
gendlichen könig vor kurzem erst vermählt, eine (achter Jo-
hanns des alchi/misten von Brandenburg. Sie hatte späte-
stens 1445 die heimat verlassen. *Sie frug viel nach neuem, aus
dem vaterlande wiesmir endlich ein schiff und sprach <Ăźas zieht
in die weite ferne hin nach meinem herrn. Segelt zu ihm und
beseht euch unser reich, dass ihr daheim zu Franken davon
sw erzählen wisst ? Darnach ward ich dem hauptmann
des Schiffes gar sehr empfohlen und nach drei tagen schon
schieden wir von Kopenhagen. Auf der Nordsee ( (daz Wester-
mer*) litt ich grosse beschwerde. Viel entsetzen und grauen
both sich meinen blicken dar, und unerwartetes trat greulich
und unheimlich an mich heran. Ich sah die wogen schäumen
und wallĂźsche thurmhoch brausen. Unermesslich war die wuth
der elemente, die wellen giengen himmelhoch und pfeilschnell
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Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Title
- Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Author
- Th. G. v. Karajan
- Publisher
- P. Rohrmann, K. K. Hofbuchhändler
- Location
- Wien
- Date
- 1462
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.9 x 19.8 cm
- Pages
- 580
- Keywords
- Chronik, Strophenform
- Categories
- Geschichte Vor 1918