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Wiener unverwüstlicher, wie man hier sieht, ererbter humor
an den tag, denn kaum xcar des kämpfen.* ein ende, so be-
gann schon auf beiden seiten, in den ininen, wie in der bury
<süsser, sanfter melodei lieblich jubiliren und mit sailen
psalliren . . . Wie im wasser von den Sirenen hört man
von diesen und auch jenen saitenspiel und singen gegen ein-
ander klingenP ("i£0, 26/f.J Dabei wird unser Beheim wohl
nicht der let%te gewesen sein. Hatte diess nun eine weile ge-
währt, so griff man dann wieder zur arbeit.
Die thätigkeit im inneren der bedrängten bürg war allge-
mein fieas man immer begann, so griff jeder zu, als wollt
ers allein verrichtend ("ii?5, 10J. Der kaiser selbst legte
hand an als eine büchse in das gewulbe eines thurmes gezo-
gen trard (i2-i, ii). <Eines tages1 erzählt Beheim <stand
ich und half pulver stossen in einem grossen tnörser, da (ritt
der kaiser heran und spricht zu mir 'Michel Bcham, was
thust du da?* ich sprach < durchlauchtiger fürst, hie .steh
ich und stosse und mürst kohlen, saliler, Schwefel. Seh ich
doch herrn} grafen und ritter aller orten greifen an, warum
soll ich denn müssig gahnV Da kam er und nahm selber
mir den stössel aus den händen schier und stiess das pulcer
kleiner, recht wieder andern einerP {~i£3; 14/f.J.
Darnach begannen Unterhandlungen mit dem feinde, die
aber von keinem erfolge waren Q124, 27 /f.J, so dass end-
lich mangel an nahrungsmitteln unter den belagerten ein-
trat. Gerste und erbsen waren allein noch vorhanden und
zwar auch diese nur in so geringer menge, dass man sich
mit karger zutheüung begnügen musste. <Fünf, ja sechs man-
ner erhielten, womit kaum, einer genug hatte'' (7£tf, Jiiff,).
Alles nur irgend essbare ward hervorgesucht, dürre brod-
krummen selbst wurden nicht verschmäht, und <schmeckten
als ob sie von z-ucker wären* C126, 28). Die noth machte
erfinderisch und lehrte aus büchsenxleinen handmühlen be-
reiten, womit man gelreide und wehen, der sich zufällig
noch gefunden, zu mehl zerrieb und eine arl meldspehc
pbucretschen* 127, 5J verfertigte. Andere nahmen habet-
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Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Title
- Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Author
- Th. G. v. Karajan
- Publisher
- P. Rohrmann, K. K. Hofbuchhändler
- Location
- Wien
- Date
- 1462
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.9 x 19.8 cm
- Pages
- 580
- Keywords
- Chronik, Strophenform
- Categories
- Geschichte Vor 1918