Page - LXI - in Michael Beheim's - Buch von den Wienern

mehr. Eines abends nun kam ich in gcdanken vertieft aber- mahls über diesen platz. Sinnend erwog ich die verrätherei der treulosen und schritt dabei auf und nieder, da trat einer plötzlich an mich heran, Peter Harnischmeister hiess er, und sprach zu mir '•Michel Peham, dein dichten bringt dich noch zu schaden! Nur angst und noth, wo nicht ein dolchstich von deiner feinde hand, wird dein einziger lohn sein! Drum massige dich und lass dein dichtenP Da sprach ich <Wer sollt der bösewicht sein, der mir nach dem leben trachtet, für wahr, kein ehrenmann wird solches thun, nur ein ver- räther!y Der feige thor entgegnete aber lWer weiss ob er nicht ein ehrenmann %u nennen!* da erwiderte ich ''für wahr, das ist er nicht! er ist ein mö'rder und bösewicht! Ich halt einen wie den andern, und wenn euer hundert tau- send wären, so ist kein ehrenmann unter euch! das glaube mir! morde)' seid ihr und schälke, denn ihr stellt eurem hohen, gesalbton herrn treulos nach dem leben! Aber der gütige, ewige gott wollte solche schmach nicht ergehen las- sen und hat ihn wunderbar beschützt!* i <Als wir so sprachen, da trat einer der verräther hinzu, Walmann hiess er, der sich sonst für einen edelmann aus- gab, und rief <Was fängst du mit dem sänger an! Was mag uns sein gesang auch schaden? Was er auch von uns sing' und dichte, uns kümmerts wenig! man weiss Ja wohl wer er ist und wo es bei ihm fehlt!* Da stieg mir die galle und ich sprach ^Du nichtswürdiger mann! Für wahr, man weiss wohl, wer ich bin! Ich bin aller orten hin gekommen als ein tauglicher mann und mit auszeichnung {^m frummkait vnd ereif 338, 9J z-u fürsten und herrn. Wo ich immer war, dahin darf ich, weiss gott, wieder kommen, nur nach Wien nicht, denn da loiisst ich mir kein heil! Wo ich immer sonst gewesen, weiss man nichts übles von mir, wohl aber, Walmann, von dir! es ist auch wohl bekannt, wie dem ist, man weiss auch gar taohl wer du bist! Ich hoffe ein taug- licher, wenn auch armer geselle zu bleiben, sieh zu wies mit deinem adel steh und dass lob und ehre dir folgen! Du