Page - LXII - in Michael Beheim's - Buch von den Wienern

LXII sprichst auch <euch kümmere es wenig, was ich von euch singe und dichte P das will ich gerne glauben, für wahr, denn wer auf würde und ehre nichts hält, den kümmert auch sein ruf nicht viel. Kömmt die ehre einer schwachen fr au vor der weit nur erst einmahl zu falle, so achtet sies fortan für nichts, ums man immer von ihr spricht! Ihr nichtswürdigen mörder! Ihr droht mir wohl noch damit, dass ich vor euch nicht sicher bin? doch weiss ich noch ein mittel euch entgegen mich zu erhalten, was ihr auch trach- tet mich hinweg zu treiben !> K Darnach warfen sie mir schreckliche blicke %u und ent- fernten sich.y — Von diesem auftrUte setzte Beheim durch Maugen von Werdenberg den kaiser selbst in kenntniss und dieser Hess ihm tröstliche worte sagen und ihn warnen, <sich ja nicht an abgelegene orte %u begeben, dann dürfe er sich nicht sorgen' (S80, Sj. Ja der gute graf mag der beruhi- genden äusserung des kaisers wohl auch von dem seinen ein gut theil beigegeben haben, denn er schloss mit den kühnen Worten {Wollte gott die falschen schälke thäten dir nur etwas, es sollt ihnen ans leben gehen.f>, so dass auch unse- rem dichter die sache verwunderlich erschien und er erwie- derte <Nicht doch, was hülfe mir das und wenn sies alle mit dem leben bezahlten und ich loäre mit ihnen iodt! Eine ivunde, die nicht ans leben gierige und sie zu büssen hät- ten Hess ich mir wohl noch gefallen, doch desshalb ster- ben, dünkt mich, fromme nichtP Darüber musste der graf selber lachen. Beheims Stellung unter den erbitterten Wienern ward immer bedenklicher, besonders seit sie von seinem buche wind bekommen hatten. Es gieng so weit, dass ein preis von vierhundert stück ducaten auf seinen köpf gesetzt ward. Nun warnte auch der kaiser durch einige seiner diener ernstlich und Beheim lebte fortan, wie begreif- lich, in banger sorge zu aller stund. <Oft sprach ich %u mir <Was bin ich doch ein thor, dass ich mir selber solche unruhe schaffe! Wies auch gehe, mich solls nicht weiter