Page - LXX - in Michael Beheim's - Buch von den Wienern

LXX aus innerem bedürfnisse, selbst gegen alle klugheit, seine gesinnungen unumwunden vernehmen zu lassen. Dass Beheim den niederrheinischen feldzug seines neuen herrn, Februar 1.469 (Kremer, gesch. Friedrichs I. v. d. Pfalz 1,41.5), mitgemacht habe, ist nicht unwahrscheinlich, gewiss aber, dass er bei dem heeres%ug wider den herzog Heinrich von Yelden% war, der ins Jahr 147J. fällt (j?/"äfc. Äs. 335 bl. 192 b). Er er%ählö von sich, dass er, um dem kriege auszuweichen, zum grafen Eberhart von Württem- berg nach TJrach gegangen sei, welcher die absieht hatte ihn auf den fürstentag nach Regensburg, der auf den 23. april ausgeschrieben war (Kremer l. c. s. 452), mit sich zu nehmen, ja bereits seine hofkleider zu diesem entzwecke em- pfangen hatte, als ihm sein herr schrieb, allsogleich zurück- zukehren. Diesem befehle folge leistend, habe er gegen sei- nen willen theil am kriege nehmen müssen (pfälz. hs. 335 bl. 198 aj. Die erzählung der ereignisse in Beheims oben erwähnter chronik reicht bis zum 26. august 1471, dem tage, an wel- chem das siegreiche heer des pfalzgrafen vor das schloss Landsberg rückte. Die hs. selbst ist vom jähre 1472, rührt aber nicht von Beheims eigener hand, wohl aber nr. 384 vom jähre 1474, welche mit jenen nr. 312 und 386, von denen es bekannt ist, dass Beheim sie eigenhändig geschrie- ben, ganz dieselbe hand zeigt und vermuthen lässt, dass er 1474 noch am hofe des pfalzgrafen verweilte. Von da an verschioinden alle sicheren spuren über die lebensum- stände unseres dichters, wenn nicht etwa die nürnberger hs. seiner gedichte weiteren aufschluss geivährt, worüber aber bis jetzt, meines Wissens wenigstens, nichts Öffentlich bekannt wurde. Fassen wir am Schlüsse der oben aneinander gereihten anhaltspunkte zur lebensgeschichte Beheims das hauptergeb- niss ihres Inhaltes in kurzen Worten zusammen, so erken- nen wir in ihm einen mann, der aus niederem stände her- vorgegangen, durch geistige befähigung bis in die höchsten