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Standes die nachfolgende anmerkung aufs. 1043. < Wie viel sich
damals die willkür der drucker erlauben durfle, und wie wenig1
man darauf rechnen kann, die sprach- und Schreibweise des ver-
fassers vor sich zu haben, zeigt besonders die vergleicltimg der
nachdrucke oder verschiedener ausgaben desselben Schriftstellers,
die in dem gebiete einer anderen mundart erschienen sind und dann
ohne weilers den Schriftsteller in der mundart ihres ortes reden
lassen. So liegen uns z. b. die werke Geilers von Kaisersberg in
den ältesten ausgaben am ende des 15. und anfangs des lö.jahrli.
zu Strasburg, Augsburg, Basel, Heidelberg u. s. w. in eben so
viel verschiedenen orthographischen und mundartischen Spielarten
vor: in gemein hochdeutscher, oberländischer, halb und ganz
schweizerischer, obgleich bei mehren der herausgeber derselbe
ist (J. Otter oder Ollier), der gerade das in entschieden schwei-
zerischer mundart gedruckte werk ( 'Die christliche Bilgerschafl.'
Basel 1512) aus der eigenen handschrifl des Verfassers, der doch
in dieser mundart nicht gepredigt halten kann, herausgegeben zu
haben versichert.> Seite 1047 verweist Hupfeld auf nachfol-
gende schrift: Bericht von viilerseheid der Biblien vnd anderer
des Ehrwirdigen vnd seligen D. Mart. Lulheri Bücher, so zu Wit-
temberg vnd an andern enden gedruckt worden, durch Chrisloffel
Walther, des Herrn Hans Luffts Corrector. Wittemberg 1563. 4.%
welche sich dermahl leider so selten gemacht hat, dass ein
Wiederabdruck dieses höchst lehrreichen biichleins sehr wün~
schenswerth wäre.
Ich habe, übrigens die treue wiedergäbe des autographons
nicht etwa so weit getrieben, dass ich auch sinnstörende
sehr eibefehler stehen Hess, sondern in diesem, falle mitB das
richtigere, wenn es sich dort fand, in den text gesetzt, die
änderung aber jedesmahl in den lesarten angegeben. Nur
dann, wenn A und B offenbar unmögliches zeigten, setzte ich
wahrscheinliches dafür in den text, indem ich -zugleich die
lesarten beider hss. bewahrte. An einigen, xuru glücke nur
sehr wenigen stellen, wo ich mir vor der hand nicht rath
wusste, blieb mir freilich keine ivahl und ich duldete was A
hatte und B nicht erklärte. Dass ich übrigens auf obige
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Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Title
- Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Author
- Th. G. v. Karajan
- Publisher
- P. Rohrmann, K. K. Hofbuchhändler
- Location
- Wien
- Date
- 1462
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.9 x 19.8 cm
- Pages
- 580
- Keywords
- Chronik, Strophenform
- Categories
- Geschichte Vor 1918