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Forschungsobjekt und definitorische
Grundlagen 43
In ihrem empirisch erhobenen Modell stellen Vohora et al. (2004) fest, dass Unternehmen um
von der ersten Phase, der sogenannten research phase in die nachfolgende Phase des
opportunity framing zu kommen, den kritischen Knotenpunkt der opportunity recognition
meistern müssen. Die Autoren beschreiben das so, dass Forscher, die in der Wissenschaft
tätig sind, mit Hochdruck daran arbeiten, ihre Forschungsarbeiten zu perfektionieren und für
den Markt aufzubereiten um ein Unternehmen zu gründen.
Bauer und Theuretzbacher-Fritz (2015) merken dazu an, dass in dieser Phase bereits geistige
Eigentumsrechte kreiert werden.
Um dann von dieser Phase in die nächstfolgende Phase der pre-organization zu gelangen,
wird in der opportunity framing phase die eigene Forschung für den Markt aufbereitet.
Nun gelangt das Gründungsvorhaben an den Punkt, an dem sich alle an der Gründung
beteiligten Personen darüber verbindlich einig werden müssen, die Forschung kommerziell zu
verwerten („entrepreneurial commitment“). (Vohora et al., 2004)
In dieser Phase entsteht auch ein gültiger Businessplan (Bauer und Theuretzbacher-Fritz,
2015).
Die nachfolgende Phase der pre-organization ist durch die Implementierung von Strategien
und das Treffen von Entscheidungen hinsichtlich Ressourcen und Fähigkeiten
gekennzeichnet. Für die Autoren ist das die Phase mit dem größten Lerneffekt für die
akademischen Gründer. Jetzt liegt es daran Glaubhaftigkeit („credibility“) zu entwickeln um in
die Phase der re-orientation zu kommen. Dies gelingt durch den Kontakt mit Kunden,
Wettbewerbern, Lieferanten und auch potentiellen Investoren.
Um nachhaltig bestehen zu können und in die letzte Phase des Lebenszyklus zu kommen, ist
es notwendig den kritischen Knotenpunkt der Nachhaltigkeit („sustainability“) zu überwinden.
Das bedeutet konkret, dass bestehende Schwachpunkte in den Ressourcen, ungeeignete
Begabungen und soziale Verpflichtungen gemeistert werden müssen. (Vohora et al., 2004)
Für universitäre spin-offs heißt das, aus dem universitären Umfeld in ein kommerzielles Umfeld
zu übersiedeln. Normalerweise bleiben jedoch die Beziehungen zur Universität weiterhin
bestehen. (Bauer und Theuretzbacher-Fritz, 2015)
Für universitäre Kompetenzcenter, die üblicherweise Lücken zwischen Wirtschaft und
Wissenschaft innerhalb bestimmter Technologiefelder für einen gewissen Zeitraum
einnehmen, haben die Autoren Bauer und Theuretzbacher-Fritz Vohoras Modell eines
Lebenszyklus adaptiert. Sie nennen dazu die folgenden fünf Lebensphasen: proposal phase,
start-up phase, research phase, re-proposal phase sowie phasing-out: re-engineering or
liquidation. (Bauer und Theuretzbacher-Fritz, 2015)
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Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
Techno- und sozioökonomisch orientierte Betriebswirtschaft
- Title
- Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
- Author
- Julia Soos
- Editor
- Ulrich Bauer
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-517-1
- Size
- 15.5 x 22.5 cm
- Pages
- 282
- Keywords
- Technologie, Unternehmensgründung, Wissen, Kompetenz
- Categories
- Universitäten und Institutionen TU Graz, Berichte