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Kompetenzen als Basis für GründerInnen technologie-orientierter
Unternehmen 100
diese Termini einzugliedern, einzugrenzen, klar zu definieren, genau zu charakterisieren und
Konvergenzen und Divergenzen aufzuzeigen.
Ein paar dieser Anläufe sollen hier kurz angeführt werden. Einer davon ist der in Forschung
und Lehre aktive Autor Peter Dehnbostel, der seine Schwerpunkte auf betriebliches
Bildungsmanagement, Personalentwicklung sowie Kompetenzentwicklung gelegt hat. Seiner
Ansicht nach sind Kompetenzen „Fähigkeiten, Methoden, Wissen, Einstellungen und Werte“,
welche man sich im Laufe eines Lebens zu Eigen macht, weiter ausbildet und dann ausübt
(Dehnbostel et al., 2004).
Einen aktuell im deutschen Sprachraum viel Zuspruch findender Ansatz für Kompetenz im
Bereich der Diagnostik und Entwicklung liefert John Erpenbeck. Zusammen mit Autoren wie
Volker Heyse, Lutz von Rosenstiel und/oder Stefan Ortmann veröffentlichte der Autor diverse
Literatur zu diesem Thema. Als Kompetenz beschreibt er jene „Fähigkeit einer Person zum
selbstorganisierten, kreativen Handeln“, wenn sie sich mit einer ungewohnten Situation
konfrontiert sieht. Er benennt dies, sowohl in aktuellen als auch in vorhergegangenen Arbeiten,
als Selbstorganisationsdisposition eines Individuums (siehe auch Kapitel Dispositionen)
(Erpenbeck, 2010a)
In Anlehnung an Erpenbecks Ansatz fasst Rolf Arnold im Buch „Wörterbuch
Erwachsenenbildung“ die Diskussion um Kompetenz zusammen. Er statuiert Kompetenz als
„Handlungsvermögen der Person“. Sie setzt sich aus fachlichem Wissen und Können
zusammen und bindet zusätzlich überfachliche Fähigkeiten mit ein. (Arnold, 2010a)
Hier kann man jedoch anmerken, dass sich der Kompetenzbegriff gegenüber dem Begriff der
Schlüsselqualifikationen durchgesetzt und diesen in aktuellen Diskursen abgelöst hat.
Da dem Kompetenzbegriff in Abhängigkeit vom Kontext mannigfache Bedeutungen
innewohnen, ist es besonders wichtig diese Mehrdeutigkeit aufzuzeigen. Arnold und Schüßler
(2001) versuchen sich in der folgenden Tabelle an einer groben Einteilung in sechs
Anwendungsgebiete:
Im Kontext der… Kompetenzkonnotation
Soziologie sachliche Zuständigkeit
Arbeitswissenschaft das „Dürfen“ und „Können“ im Sinne der Fähigkeiten eines Individuums
Psychologie basiert auf Wissensebenen (propostionales-, prozeduralem-, Metawissen) und dem
„Wollens-„ und „Werte-„faktor
Betriebswirtschaft aus dem Verhalten, dass auch Können und Wissen voraussetzt, bildet sich Kompetenz
aus (Personalentwicklung)
Linguistik Unterscheidung Sprach-Kompetenz/Performanz (Chomsky 1965)
Pädagogik Entwicklung und Förderung von Kompetenzen in allen Berufs- und Lebenssituationen
erforderliche Handlungskompetenz
Tabelle 47: Kontextabhängigkeit von Kompetenz
Quelle: Arnold und Schüßler, 2001
Wenn man sich von der nationalen Ebene bzw. dem deutschen Terrain wegbewegt, wird
einem schnell klar, dass ein gewisses Umdenken hinsichtlich der eigenen Vorstellung von
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Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
Techno- und sozioökonomisch orientierte Betriebswirtschaft
- Title
- Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
- Author
- Julia Soos
- Editor
- Ulrich Bauer
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-517-1
- Size
- 15.5 x 22.5 cm
- Pages
- 282
- Keywords
- Technologie, Unternehmensgründung, Wissen, Kompetenz
- Categories
- Universitäten und Institutionen TU Graz, Berichte