Page - 14 - in Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? - Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Image of the Page - 14 -
Text of the Page - 14 -
Paolo Budroni
14
Die Beiträge – Zusammenfassung
Dieser Sammelband besteht aus zwei Teilen.
Der erste Teil umfasst die Darstellung des historischen Umfelds rund um das
Jahr 1786, dem Ort des Fundes, nämlich die Universitätsbibliothek und die
Universität Wien.
Dabei handelt es sich bei den ersten vier Aufsätzen um umgearbeitete Vor-
träge, die im Großen Lesesaal der Universitätsbibliothek am 15. März 2006
vorgestellt wurden.
Der zweite Teil widmet sich der Analyse des Bildes und dem dazugehörigen
Kontext.
Neben der Darstellung des Bildes (»Das Fest in der Orangerie zu
Schönbrun«, Beschreibung des Bildes) wird zunächst die Frage erör-
tert, warum das Bild erst heute entdeckt werden konnte und was die Bedeu-
tung der Universitätsbibliothek und des damaligen Kontextes ist (Die Univer-
sitätsbibliothek Wien – Schatzhaus für sensationelle Entdeckungen …).
Die Universitätsbibliothek ist ein wahres Schatzhaus mitten in Wien, einer
Stadt, in der sich die älteste deutschsprachige Universität befindet und ein Ort
an dem genau in jenen Jahren, als die Radierung entstand, die deutsche Spra-
che als Unterrichtssprache in der Universität eingeführt wurde (Die Universi-
tät Wien in den Jahren 1780–1786). Wien zählte im Jahr 1786 etwa 200.000
Einwohner, doppelt so viele wie zu Beginn des Jahrhunderts: Nur London
(800.000), und Paris (600.000) waren größer (Das historische Umfeld Wiens
im Jahre 1786). In dieser Stadt lebten unterschiedliche kulturell bedeutende
Gruppen, darunter ca. 7000 Italiener, die nicht nur über eine eigene Zeitung
verfügten, sondern in der Italienischen Kongregation auch einen aktiven
Promotor ihrer Aktivitäten fanden (Salieri und die Italienische Congregati-
on). (6) Einige ihrer bedeutendsten Mitglieder waren der international erfolg-
6 Wie in Brauneis’ Beitrag zu lesen ist, ist der Gründer der Congregation (1625)
Pater Guglielmo Lamormaini, Beichtvater Kaiser Ferdinands II. An dieser Stelle
sei angemerkt, dass bald danach die Universität Wien unter der Kontrolle des Pa-
ters stand, der diese auch ausübte.
Weiters ist laut Kurt Mühlberger, Leiter des Archivs der Universität Wien, anzu-
merken: P. Guglielmo (Wilhelm) Lamormaini S. J. (geb. 29.12.1750 La Moire
Mannie / Luxemburg, gest. 22.2.1648 Wien) war Theologe und Priester, lehrte an
den Universitäten in Graz und Wien, war höchst einflussreicher Beichtvater Kaiser
Ferdinands II. Er war zuerst Rektor des Grazer Jesuitenkollegs, später Rektor des
Wiener Jesuitenkollegs (1624-1637). Rektor der Universität Wien war er hingegen
n i e . Jesuiten konnten aufgrund eines kaiserlichen Privilegs, der sog. »Sanctio
Pragmatica« von 1623, nicht Universitätsrektoren sein, sehr wohl aber Rektoren
des Jesuitenkollegs, das mit diesem Privileg in die Universität inkorporiert wurde.
Sie unterstanden ihrem Ordensgeneral. In Wahrheit haben sie allerdings durch ih-
Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND
Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
- Title
- Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
- Subtitle
- Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
- Author
- Paolo Budroni
- Publisher
- V&R unipress
- Location
- Göttingen
- Date
- 2008
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-89971-477-7
- Size
- 15.8 x 24.0 cm
- Pages
- 135
- Category
- Kunst und Kultur