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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? - Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
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»Das Fest in der Orangerie zu Schönbrun, den 7. Februar 1786« 59 nenen »Bilder aus der Woche«, in großer Auflage hergestellt, gehören zu den eigentlichen Vorläufern der heutigen illustrierten Zeitungen.19 Loeschenkohl war besonders geschickt und wie bereits 1866 richtig darge- stellt, »richtete er seine Hauptspekulation auf die Benützung des Augenbli- ckes der Gegenwart. Löschenkohl (sic) war der Gelegenheits-Bilder- Fabrikant, der, wie Grässer witzig bemerkt, so manches schon vorweg- nahm.20 Sein Orangeriebild (1786) war durch diese Art des Erzählens das Feld, auf dem sich Realität und Utopie trafen, aus einem Bedürfnis heraus, das wir alle kennen, nämlich Geschichten zu erzählen. Damit wird der homo ludens zum homo illudens. Und wieder steht das Theater im Mittelpunkt, oder besser gesagt, an den zwei Rändern der Radierung. Um diesen Effekt zu verstärken, bedient sich Loeschenkohl fast ausschließlich einer von nur drei möglichen Varianten des Zeichens21, nämlich der Ikone (éikon, Bild). In seinem Erzähl- ten ist in der Tat eine starke Ähnlichkeit zum Darzustellenden (zu Erzählen- dem) und zum Dargestellten (Erzählung des Erzählers Josephs II.) festzustel- len. Dies entspricht auch der Verwendung des Bildes und der ikonographi- schen Kommunikationspolitik des Kaisers. An diesem Punkt angelangt war es auch nicht mehr nötig sämtliche 82 Personen darzustellen, die an jenem Abend anwesend waren. Es genügte deren »wahrhaftige« (verosimile) Abbil- dung. Lange Zeit galt das Bild aus dem Jahr 1785 als d i e Ikone für die Ereig- nisse jenes 7. Februar 1786. Nun wird es durch das neugefundene Werk aus der Universitätsbibliothek der Universität Wien ersetzt. Es folgt die Liste der an dem Abend im Zerimonialprotokoll erwähnten Per- sonen (aus dem Haus- Hof- und Staatsarchiv, Protokoll 37, 1786, entnom- men): […] Gleich bei der um 4 Uhr erfolgten Ankunft in dem Orangerie Hause wurden die in dessen Mitte auf 82 Couverts zubereiteten Tafel serviert, wobey die kaiserl. königl. Laiblackey bedienten […] 19 Entnommen aus: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Band 23, Hans Vollmer (Hrs.), Leipzig, 1929-30. 20 Dr. Constant von Wurzbachm, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Öster- reich, 15. Theil, Wien, 1866, S. 26. 21 Vgl. Icona, in: Angelo Marchese, Dizionario di retorica e di stilistica, Arnoldo Mondadori Editore, Milano, 1981. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND
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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Title
Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
Subtitle
Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Author
Paolo Budroni
Publisher
V&R unipress
Location
Göttingen
Date
2008
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-89971-477-7
Size
15.8 x 24.0 cm
Pages
135
Category
Kunst und Kultur
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