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Der Komponist als Unternehmer
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sondern als höfische Funktionsträger gesehen wurden, die eine musikalische
Leistungen zu erbringen hatten und im Gegenzug mit einem Gehalt, Kost und
Logis entlohnt wurden (Tschmuck 2001b). Der soziale Status eines Hofbe-
diensteten wurde an seiner Stellung in der höfischen Hierarchie gemessen.
Die Musiker, vor allem der Kapell- und Vizekapellmeister, gehörten zum
gehobenen Hofpersonal, das durchaus überdurchschnittlich entlohnt wurde.
Die Kirche und der Hof als Kunstmäzene
Diese gehobene soziale und wirtschaftliche Stellung konnten aber nur jene
Musiker erringen, die im höfischen System verankert waren. Jene Musiker,
die auch bedeutende Komponisten ihrer Zeit waren und eine bedeutende
Phase ihres künstlerischen Schaffens in Wien verbracht haben, waren entwe-
der am Kaiserhof oder für die katholische Kirche tätig. Von Komponisten,
die Generationen vor Haydn (1732–1809) geboren wurden, waren ein Groß-
teil ihr ganzes Leben lang Hofbedienstete oder Kirchenmusiker, die ihr kom-
positorisches Schaffen ganz in den Dienst ihrer Brotgeber stellten. Von 44
Komponisten, die spätestens 15 Jahre vor Haydn geboren worden waren,
weisen lediglich 5 eine freischaffende Tätigkeit außerhalb einer Fürstenhofes
oder einer kirchlichen Einrichtung auf, wie aus der Tabelle 1 abgelesen wer-
den kann.
Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND
Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
- Title
- Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
- Subtitle
- Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
- Author
- Paolo Budroni
- Publisher
- V&R unipress
- Location
- Göttingen
- Date
- 2008
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-89971-477-7
- Size
- 15.8 x 24.0 cm
- Pages
- 135
- Category
- Kunst und Kultur