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Musik am Dom zu Salzburg - Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
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Page - 35 - in Musik am Dom zu Salzburg - Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult

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2 Geschichte derMusik an derMetropolitankirche 2.1 Das 17. und 18. Jahrhundert Musik vor FürsterzbischofWolfDietrich Eine letzteBlüte geistlicher und höfischerMusikpfle- ge vorWolfDietrich hatte Salzburg unter Erzbischof Matthäus Lang (reg. 1519–1540) erlebt.1 Zeugen da- für sindPaulHofhaimer (1459–1537), der sich nach KaiserMaximilians I. Tod (1519) alsHoforganist in dieDienste dieses Salzburger Erzbischofs begab, und HeinrichFinck (1444/45–1527), der nachLangsEr- nennung zumErzbischof diesemnach Salzburg folgte. ImGegensatz zuHofhaimer, der bis zu seinemTod in Salzburgwirkte und seinemDienstgeber dafür „dank- bar“war, dass er in Salzburg einen geruhsamenLe- bensabendverbringenkonnte,beklagteHeinrichFinck amSalzburgerHof dessen lebhaftesTreiben, das zum „Komponieren“ keine Zeit ließe. Er übernahmwohl deshalb noch kurz vor seinemTod die Leitung der kaiserlichenHofmusikkapelle Ferdinands I. inWien und trug zu derenAufbauwesentlich bei. In Salzburg kam es nach demTod vonPaul Hof- haimer (1537) undMatthäus Lang (1540) zu einem Niedergang eigenständigerMusikkultur, der sich so- wohl in der höfischen als auch in der liturgischen Musik amDombemerkbarmachte. Unter den drei nachLangsTod regierenden Salzburger Erzbischöfen war Salzburgs Musikkultur mit der des Münchner Hofs besonders eng verbunden:Administrator Ernst Herzog vonBayern (1540–1554),Michael vonKuen- burg (1554–1560)undJohannJakobvonKuen-Belasy 1Lindmayr-Brandl,Andrea: „Das SalzburgerMusikleben zur Zeit derRenaissance, desHumanismus und derRefor- mation“, in: Jürg Stenzl/ErnstHintermaier/Gerhard Walterskirchen (Hrsg.):SalzburgerMusikgeschichte.Vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert, Salzburg u.München: Pustet 2005, S. 88–120, sowieHintermaier, Ernst: „Erz- bischofMatthäus Lang –EinMäzen derMusik imDienste KaiserMaximilians I.Musiker undMusikpflege amSalzbur- ger Fürstenhof von 1519–1540“, in:ErnstHintermaier (Hrsg.): Salzburg zur Zeit des Paracelsus. Musiker – Ge- lehrte –Kirchenfürsten.Katalog zur 2. Sonderausstellung derJohann-Michael-Haydn-Gesellschaft inZusammenarbeit mit der Erzabtei St. Peter, Salzburg: Selke 1993, S. 29–40. (1560–1586) stellten die Bezüge und Verbindungen her. Letztererwar derjenige, dermitMusikernHer- zog Albrechts V. in engerer Beziehung stand. Der Salzburger Erzbischof zählte zu den hochrangigen Gästen, dieMassimoTroiano, Altist in der herzog- lichen Hofmusikkapelle unter Orlando di Lasso, in seinemBericht über dieMünchner Fürstenhochzeit im Jahre 1568 erwähnte.2Dass bereits zuvorVerbin- dungen Orlando di Lassos zu Salzburg bestanden, denHerzogAlbrechtV. im Jahr 1557 nachMünchen holte, kann nur vermutet, nicht jedoch nachgewiesen werden.KonkreteHinweise gibt es für das Jahr 1570, alsLasso seine inVenediggedrucktezweiteSammlung vonMessen demSalzburgerErzbischof Johann Jakob vonKuen-Belasywidmete. Inwieweit Lassos oder andere überMünchen nach Salzburg gelangteMusik in der altenDomkircheVer- wendung fand,darüberkannwegen fehlender Inventa- renur spekuliertwerden.Lediglich ein spärlicherRest von drei Chorbuchdrucken wurde nach demBrand imJahr 1598, bei demvermutlich auch die restlichen Chorbücher undMusikalien des altenMünsters ver- nichtet wurden, und demdarauf folgendenNeubau derMetropolitankirche in dasRepertoire desNeuen Doms übernommen und damit ‚gerettet‘ – Drucke, die aus derOffizinAdamBergs inMünchenhervorge- gangen und von einemBoten demDomkapitel (nicht FürsterzbischofWolfDietrich) überbrachtwordenwa- ren: Orlando di LassosMessendruck zu 5 Stimmen (1589) und seinDruck vonMagnificat-Vertonungen zu 4, 5 und 6 Stimmen (1587) sowieBlasiusAmons Messendruck zu 4 Stimmen (1591).3 2Troiano,Massimo:DialoghiDiMassimoTroiano:Ne’ qua- li si narrano le cose piu notabili fatte nelle Nozze dello Illustris. &Eccell. PrencipeGvglielmoVI. Conte Palatino del Reno, eDuca di Bauiera; e dell’Illustris. &Eccell.Ma- damaRenata di Loreno, Venedig: Bolognino Zaltieri 1569, S. 120. 3A-Sd,W.b.N III.,W.b.N IV.,W.b.NV., vgl.Hintermaier: Katalog (1992), S. 98f. sowie S. 160. 35
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Musik am Dom zu Salzburg Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
Title
Musik am Dom zu Salzburg
Subtitle
Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
Authors
Eva Neumayr
Lars E. Laubhold
Ernst Hintermaier
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-540-0
Size
21.0 x 30.2 cm
Pages
432
Category
Kunst und Kultur
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