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Bauten für das höfische Musiktheater im 17. und 18. Jahrhundert
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Um große Festräume zu erhalten, war es an vielen Orten vorgesehen, den Boden des
Parketts auf ein Niveau mit dem Bühnenboden zu bringen. Das Opernhaus in Braun-
schweig, das auch einem zahlenden Publikum offenstand, verfügte bereits vor 1700 im
Parkett über einen beweglichen Fußboden, den man bei Festveranstaltungen auf Büh-
nenniveau anheben konnte.102 In Bayreuth musste man dafür das Parterre Mitte des
18.
Jahrhunderts mit Bretten auf Böcken überdecken.103 Üblich waren aber Hebewerke
wie im Bonner104 und im Münchner Residenztheater105 (Abb. 10), im Berliner Opern-
haus Unter den Linden106 oder der Oper in Versailles.107 Ließ sich der Boden nicht an-
heben, konnte man auch die Bühne entfernen wie im Opernhaus in der Göhrde 1712.108
102 Schrader 1988, S. 130–136.
103 Krückman (Führer) 2003, S. 31.
104 Schrader 1988, S. 142–143.
105 Ebd., S. 142–143; Krückmann (Führer) 2003, S. 32; Faltlhauser 2011, S.
89–93.
106 Frenzel 1959, S. 13; Kadatz 1985, S. 125–134; Weickardt 1999, S. 29, S. 273–276.
107 Frenzel 1979, S. 196
108 Wallbrecht 1974, S. 103.
Abbildung 10. Längsschnitt durch das Theater in München 1771. Unter dem Parkett das
Hebelwerk zum Anheben des Bodens.
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Musiktheater im höfischen Raum des frühneuzeitlichen Europa
Hof – Oper – Architektur
- Title
- Musiktheater im höfischen Raum des frühneuzeitlichen Europa
- Subtitle
- Hof – Oper – Architektur
- Authors
- Margret Scharrer
- Heiko Laß
- Editor
- Matthias Müller
- Publisher
- Heidelberg University Publishing
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-947732-36-4
- Size
- 19.3 x 26.0 cm
- Pages
- 618
- Keywords
- Kunstgeschichte, Architektur, Oper, art history, architecture, opera
- Category
- Kunst und Kultur