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Logistikwerkstatt Graz 2020 Die stetige Entwicklung des KEP-Markts, u.a. bedingt durch das kontinuierliche Wachstum des E-Commerce-Marktes, ist seit gut 20 Jahren ungebrochen. Das Sendungsvolumen stieg bspw. in Deutschland jährlich um durchschnittlich 4,1% auf zuletzt 3,65 Milliarden im Jahr 2019 [EK20a]. Auch für Österreich lässt sich am Beispiel Wiens ein ähnliches Bild zeigen. Dort stieg das Sendungsvolumen laut der Wirtschaftskammer Wien von 2014-2019 um 73% auf absolut 95,7 Millionen Sendungen [FDS+20]. Deutlich zeigt sich in den genannten Studien, dass sich der Marktanteil an B2C Sendungen im vergangenen Jahrzehnt deutlich vergrößert hat. Aufgrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend noch deutlich ausbauen wird. Hinsichtlich der Sendungsvolumina sind weitere Vorhersagen aufgrund der unklaren globalen Entwicklungen natürlich schwierig zu treffen. Die beiden Studien zeichnen daher verschiedene Szenarien ausgehend von einem pessimistischen bis hin zu einem sehr optimistischen Szenario (im Bild ist aufgrund der umfänglichen Darstellung Deutschland zu sehen). Der Bundesverband Paket und Expresslogistik e. V. (BIEK) mit Sitz in Berlin veröffentlichte Ende Oktober bereits die Zahlen des ersten und zweiten Quartals dieses Jahres. Mit einer Steigerung von 7,4% ist das Wachstum des Sendungsvolumens im ersten Halbjahr sehr deutlich ausgefallen. Ebenso wird aufgrund der Pandemie mit einer Verdoppelung der Zuwächse im Weihnachtsgeschäft gerechnet [EK20b]. Es wird anhand der Zahlen nochmals deutlich, dass es zukünftig dringend weitere bzw. alternative Zustellmöglichkeiten geben muss. Einige KEP-Dienstleister haben bereits Warenaustauschsysteme (Paketschließfächer) als optionale Lösung für die Zustellung auf der letzten Meile implementiert. Leider sind viele dieser Systeme wegen des Wettbewerbs exklusiv für den einzelnen Dienstleister und daher für niemanden sonst nutzbar. Folglich ist die Effizienz dieser Systeme begrenzt, da weiterhin Mehrfachzustellungen anderer KEP-Dienstleister notwendig sind, oder die Endkunden durch die Anfahrt Dienstleister-spezifischer Standorte abermals Verkehr verursachen. 25