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Logistikwerkstatt Graz 2020 Die Gleitketten, auch Gliederketten genannt, bestehen in einigen Anwendungen aus Stahl, werden jedoch zunehmend aus Kunststoff hergestellt. Kunststoffketten zeichnen sich vor allem durch eine geringe Kettenmasse, geringe Geräuschemission sowie sehr gute tribologische Eigenschaften aus, die einen schmiermittelfreien Betrieb ermöglichen und somit auch in sensiblen Bereichen wie Lebensmittel-, Pharma-, Verpackungsmittelindustrie usw. eingesetzt werden können. Gleitketten werden in Scharnierbandketten und Multiflexketten eingeteilt. Während Scharnierbandketten aus einteiligen, mit Stahlbolzen verbundenen Kettengliedern bestehen, besitzen Multiflexketten ein zusätzliches Horizontalgelenk für eine verbesserte Beweglichkeit. Gleitkettenfördersysteme sind häufig modular aufgebaut und können sehr flexibel gemäß der Förderaufgabe angepasst werden. Das Förderlayout besteht aus verschiedenen Streckenelementen (z. B. Gerade, Kurve, Steigung, Antrieb und Umlenkung), welche neben der Gleitkette u. a. auch die Gleit- und Führungsprofile aus Kunststoff sowie das Gestell aus Aluminium umfassen. In der Fördertechnik werden Kunststoffketten, Gleitelemente, Antriebsräder usw. häufig aus hochwertigen technischen Thermoplasten hergestellt. Vorzugsweise kommt dabei POM (Polyoxymethylen) zum Einsatz, weiterhin werden u. a. PBT, PA oder PE-UHMW verwendet. Das Recycling dieser wertvollen Polymere erfolgt bisher zumeist nur in Form von Produktionsabfällen (post-industrial recycling), bei dem z. B. Angüsse und Zerspanungsabfälle direkt in den Produktionskreislauf zurückgeführt oder sortenrein gesammelt und regranuliert werden. Dagegen wird eine wirtschaftliche Rückführung von Altteilen von Endverbrauchern (post-consumer-recycling) nicht durchgeführt. Gebrauchte, ausgesonderte Kunststoffkomponenten, welche z. B. beim Umbau eines Förderers oder beim verschleißbedingten Austausch anfallen, werden derzeit im Restmüll entsorgt und verbrannt. 48