Page - 7 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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Historisch-gesicherten Boden betritt man erst mit dem Vater des Niclas Khueperger,
Leonhard Khueperger x : 12
Im Ansuchen seines Sohnes Niclas um Wappenbesserung wird auch er erwähnt, mit
dem Hinweis, dass Kaiser Ferdinand I. „meines lieben Vatters Leonhardn
Khueperger seligen vnnd allen seinen Ehelichen Erben und derselben Erbens
Erben mit einem wappen vnd Clainat Allß Die Visier A. vermag allergenedigist
befreidt vnnd begabt, Wann dann nun meine Voreltern ain Allts Burgerlichs
Geschlächt vnnd mein vatter lannge Jar in dem Ratsmitl in der Statt Lynnz gewest
auch neben anndern Ambtern das Richter Ambt daselbsten Zue Lynnz …“13
innehatte (Kopie s. Anhang).
Erwähnt: 18. Mai 1526, gest. vor 10. März 156414
1526 „ehrbar“,
1534 ff als Bürger zu Linz15
Funktion an der Maut zu Linz16
1560 gewesener Siechenmeister,17
Ratsbürger („in dem Ratsmitl in der Statt Lynnz“18) und Stadtrichter 19
Am 1. August 1530 vermählte er sich mit Margareta NN [mw Valckenbuecher],
welche auch am 6.Februar 1534 Erwähnung findet. Margaretha Khueperger trat am
12
Vgl Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I (Ms).
13
ÖStA Wien, Adelsarchiv, Reichsakten, Niclas Khueperger, Bgm in Linz, Gesuch um Wappenbesserung (Nr. 1,
VB 5955), o.D. ; Akt NK, 2: Prag, 9. January 85, „Wappenbesserung mit der Krone“ (s. Anhang). Vgl Frank,
Standeserhebungen, Bd III, 29: 9. Jänner 1585. AStL, LR C I Nr. 197; ebd, E II C 2/225 f /1317; ebd., D III, S.
98, Nr. 114, dat. Prag, 1. September 1585. Frank, Genealogie, Bd II, Heft 5-6, Jänner/Feber 1954, Sp. 188. Grüll,
Bürgermeisterbuch, 74. Aspernig, Hagen, 45: 1. September 1585. Vgl Schuster, Bürgertum und Adel in ÖodE.
14
AStL, LR B II J 202.
15
AStL, LR B I A 1, 194/646. Lutz, St. Pölten, 27: Das Bürgerrecht begründete sich auf ein in der Stadt liegendes
Haus, der Besitz eines solchen bedurfte der Genehmigung des Rates.
16
AStL, LR C III F5, Gedenkbücher II, 291/917, dat. Wien.
17
AStL, Stadtkammer-Rechnung 1560, Hs 49, pag. 16 A; L. K. erhielt laut Quittung Nr. 22 den offenen
Restbetrag von 36 fl 6 ß 24 d. Das Siechenhaus beherbergte alte und kranke Personen.
18
AStL, Stadtkammer-Rechnung 1570, Hs 50, fol. 19 B, Nr. 30/31: 1570 gewesener Ratsbürger. ÖStA Wien, RA
Niclas Khueperger, Bgm in Linz, Gesuch um Wappenbesserung, Nr. 1, VB 5955; s. Anhang. 1288 trafen bereits
Richter und „Gesworn der rat“ Entscheidungen in Linz. Der kleine Kreis alteingesessener Familien (Patriziat),
ähnlich dem niederen Adel, stellte den Rat. Der äußere Rat hatte später nur beratende Stimme. Seit 1592 gab es
Ratswahlen nur noch in Gegenwart ksl Kommissare (Glaubensspaltung). Von 1550 bis 1650 stieg der
Personalstand von 12 auf 32 Personen. Kreczi, Linz, 243 f. Lutz, St. Pölten, 37: Dem Rat oblag als
ausführendem Organ die Vertretung der Rechte der Bürgerschaft. Mit dem Empordrängen neuer
Gesellschaftsschichten musste er erweitert werden, innerer und äußerer Rat, vergleichbar dem heutigen
Gemeinde- und Stadtrat. Der innere Rat hatte sich aus den Beisitzern des Stadtgerichtes entwickelt (Schöffen).
Aus seiner Mitte wählte der innere Rat den Stadtrichter. Folglich müsste L. Khueperger diesem angehört haben.
19
Stadtrichter: Linz gehörte zunächst den Herren von Wilhering und Haunsberg, gelangte von letzteren um
1205/06 in den Besitz des Landesfürsten (Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I, Ms). Dieser bestellte für die
Rechtsprechung einen Stadtrichter als Stellvertreter. Die erste urkundl. Erwähnung eines Stadtrichters (sowie
Stadtsiegels) und somit dessen Zusammenwirken mit den Bürgern, „Selbstverwaltung“ der Bürger ist 1242
belegt. Er hatte neben Rechtspflege zunächst auch die Leitung der Verwaltungsgeschäfte inne. Stadtrichter war
meist der landesfürstliche Mautner. 1453 hohe Blutsgerichtsbarkeit. 1490 freie Richterwahl (Ks Friedrich III.) Der
Stadtrichter stand ursprüngl. an der Spitze der Stadtverwaltung, führte den Vorsitz im Rat, schließlich trat der
Bürgermeister an die Stelle des Stadtrichters. Rechtsgeschäfte in Haus- und Grundangelegenheiten. Kreczi,
Linz, 240 f. Lutz, St. Pölten, 29, 37. In der gewölbten Durchfahrtshalle des Linzer Landhauses befindet sich eine
Hinweistafel mit der Darstellung des Richterschwertes (1568, also 4 Jahre nach dem Tod Leonhard Khuepergers
renoviert, somit gewiss schon unter ihm existent). Mayrhofer/Katzinger, Linz, 213.
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Niclas Khueperger
(1531 bis 1597)
Bürgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
- Title
- Niclas Khueperger
- Subtitle
- (1531 bis 1597)
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2013/2015
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.0 cm
- Pages
- 162
- Category
- Geographie, Land und Leute