Page - 16 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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Sebastian Bischoff, dass er jederzeit unterkommen könnte, falls er „des Erbfeindts,
oder anderer unchristlichen verfolgung halber“ von zuhause weichen müsste. Damit
mag er die Gegenreformation gemeint haben. Ulm soll diese Option noch bis 1601
(dem vermutlichen Ende der Zahlungen) offengehalten haben.76
Als Sterbedatum Khuepergers ist Anfang November 1597 als sehr wahrscheinlich
anzunehmen, zumal Salome Khueperger am 19. November in einem Rechtsstreit
bereits als Witwe auftrat. Nun erhob sich die Frage, ob er eventuell als Exulant im
vorbereiteten, möglicherweise doch aufgesuchten Exil-Quartier in Ulm bzw Wain
verstorben sein könnte. Doch weder im Stadtarchiv Ulm, im Bayerischen
Hauptstaatsarchiv, im Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv
Ludwigsburg, Bestand „Reichsstadt Ulm“ (B 207), noch im landeskirchlichen Archiv
Stuttgart konnten Unterlagen bezüglich Khueperger und seinen Schwiegersohn
Bischoff gefunden werden. Zumindest wurden in Ulm keine Leichenpredigten für sie
gehalten, was dem hohen Stand der beiden entsprechend, zu erwarten gewesen
wäre.77 In Linz aber fiel gerade jener Band, welcher die betreffende Zeit umfasste,
dem großen Brand von 1800 zum Opfer.
Die Berufslaufbahn des Niclas Khueperger :
Niclas Khueperger war Ratsbürger, Ratsmitglied, Stadtrichter, Bürgermeister von
Linz und Bruckamtsverwalter. 1592 dürfte sein öffentliches Wirken aufgrund des
Regierungsbefehls, dass künftig Bürgermeister-, Richter- und Ratswahlen nur noch
im Beisein landesfürstlicher Kommissare stattfinden dürften, aus religions-
spezifischen Gründen beendet gewesen sein.78 Er trat in seinen letzten
Lebensjahren lediglich als Bürger auf.
In seinem Gesuch um Wappenbesserung (undatiert; er erhielt sie am 9. Jänner
1585) weist er auf seine Ämter und bisherigen sowie künftigen Verdienste hin:
„Darzue Ich auch in sein [Vater Leonhards] Fuesstapffen getreten vnnd ermelt
Statrichter vnnd Burgermaister sambt andern Ambtern etliche Jar Zum
Trewlichisten vnnd Vleissigisten Administriert Wie auch noch, An Yezo das
Burgermaister Ambt vnd yederzeit so woll alls meine VorEltern …“ dem kaiserlichen
Geschlecht diente und diene. Er habe im Kammergut so viel als möglich befördert,
seine Pflicht stets treu erfüllt.79
Als Ratsbürger bzw Ratsmitglied tritt er (amtlich erstmals) am 15. September 1570
hervor.80 Am 17. September 1577 wird Niclas als Ratsmitglied, ua Vertreter von
Linz, bei der Städtetagung bezeichnet.
76
Schnabel, Exulanten, 39.
77
Auskünfte StA Ulm (Dr. Michael Wettengel), Juli 2009; Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Bayern (Archivrat Dr. Jürgen König), 27. Oktober 2009, 12. November 2009; Bayerisches
Hauptstaatsarchiv (Claudia Mannsbart), 14. Oktober 2009; Landesarchiv Baden Württemberg, Abt. Staatsarchiv
Ludwigsburg (Dorothea Bader), 21. Oktober 2009; Landeskirchliches Archiv Stuttgart (Dipl. Arch. Birgitta Häberer
M.A.), 4. / 10. November 2009.
78
Mayrhofer/Katzinger, Linz, 214.
79
ÖStA Wien, RA Khueperger 1585, Akt NK, 1. Khueperger Niclas Burgermeister In Lyntz pro meloratione
armor p. Cron vnd Lehen Art.“
80
AStL, LR B VI 1/138.
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book Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)"
Niclas Khueperger
(1531 bis 1597)
Bürgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
- Title
- Niclas Khueperger
- Subtitle
- (1531 bis 1597)
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2013/2015
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.0 cm
- Pages
- 162
- Category
- Geographie, Land und Leute