Page - 32 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)

32 Die Landstände errichteten 1614 das erste Ballhaus in Linz am Schmidtor, am heutigen Taubenmarkt (welches 1626 und 1682 niederbrannte und dann nicht mehr aufgebaut wurde) für die standesgemäße adelige Erziehung.182 Am 5. September 1615 datiert die ständische Bewilligung, dass vom Einnehmeramt 74 fl für 14.806 Stück zum Bau des „Palhauß“ gelieferte Ziegel aus dem Hagen an Barbara Bischoff bezahlt würden. Sie verkaufte das „Tausent sambt dem Furlon per 5 fl.“183 Die Ziegelerzeugung ist bis einschließlich Nikolaus von Clam184 nachweisbar, jedoch nicht mehr unter den nachfolgenden Starhembergern. So findet sich auch in der Karte von 1788 kein Ziegelofen mehr im Hagen eingezeichnet, wiewohl der Hagen´sche erst 1817 an Rieseneder verkauft wurde.185 Ende des Jahres 1582 erhielt jeder Hagen´sche Untertan ein „emer hainzzlpirs von der herschaft vereret“, was auf eine gewisse Großzügigkeit Khuepergers gegenüber seinen Untertanen und die Anerkennung von deren Leistungen schließen lässt. 186 Vom 4. April 1584 datiert ein Vermerk, dass der Maurermeister im Hagen für die Errichtung einer „annderten phann“ ins Bräuhaus 4 fl erhielt.187 Khueperger verlieh wiederholt Geld, so an Hans Spindelhueber aus der „Münchner Pfarr“, welcher am 1. Mai 1586 dem Niclas Khueperger und seiner Gattin einen Schuldbrief über 25 PfPf ausstellte.188 Auch an die Stadt Freistadt hatte er einen Kredit vergeben, wie aus seiner Forderung vom 21. Oktober 1594 hervorgeht: Er verlangte, ihm die am 10. Juni 1591 geliehene Summe zurückzuzahlen, weil er in dieser „gefärlichen zeidt selbss pedirftig“ sei. Die Vertreter der Stadt plädierten jedoch für Verlängerung der Frist bei gleichbleibendem Zinssatz. 189 Bei seinem Todfall 1597 war die Angelegenheit noch immer nicht erledigt. Bürgermeister, Richter und Rat der Stadt Freistadt ersuchten 1598 die Witwe Khueperger um Verlängerung des Zahlungstermines, da sie augenblicklich nur 1.000 fl erlegen könnten.190 182 Lehr, LandesChronik, 118. Kreczi, Linz, 15. 183 OÖLA, LA, Hs 129, Bescheidbuch 1613-1618, fol. 280`. 184 Besitzer des Schlosses Hagen ca. 1725 > 1748. Dazu verfasste Wilflingseder ein Manuskript über Ziegel als historische Quellen (auch bzgl Hagen): Burgstaller, PI 23. September 1998. 185 OÖLA Steuergemeinde I Mühlviertel 1788, II 6 c Karte 14c4. Dieser Karte nach befand sich damals der nächste Ziegelofen im Ortsteil Pflaster. Schäffer, GHft Hagen, Bd II (Ms). 186 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 4. 187 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 1. 188 AStL, LR B X 1/ 247. 189 AStL, LR B II C 2/Nr. 1324. 190 AStL, LR B II C 2/ 1207,1208.