Page - 34 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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Der zweite Bauernaufruhr odE, welcher mit der Gegenreformation im
Zusammenhang stand, nahm bereits 1588 seinen Anfang. Alexander a Lacu, damals
Abt von Wilhering, und ab 1592 LH Hanns Jakob Löbl leisteten bedeutende BeitrÀge
zur katholischen Sache. Im Juli 1595 nahm in der Florianer Pfarre St. Peter am
Windberg/Wimberg mit der Vertreibung eines neu eingesetzten katholischen
Geistlichen, und Waldkirchen (unter GroĂwinklers AnfĂŒhrung) der Aufstand seinen
Ausgang und weitete sich auch ĂŒber andere Florianer,195 SchlĂ€gler, Wilheringer und
Passauer Pfarren des MĂŒhlviertels aus. Am 30. Juli 1595 zogen 3.500 Mann durch
das MĂŒhlviertel, zwangen die Bewohner zum Anschluss und zogen hierauf in fast
doppelt so groĂer Anzahl gegen das Kloster SchlĂ€gl. Die Bauern sollen beabsichtigt
haben, alle Baptisten zu verjagen, Klöster und Schlösser zu zerstören. Das am 14.
Oktober 1595 erlassene Mandat entband alle StÀdte, MÀrkte und Ortschaften ihrer
den Rebellen geleisteten GelĂŒbde, da erzwungen und widerrechtlich. Jenen, die sich
von den Rebellen distanzierten, wurde Straflosigkeit zugestanden, den anderen aber
mit exemplarischen Strafen gedroht.196
WĂ€hrend des Bauernaufstandes 1595 war eine Schar Bauern auch in das Schloss
Hagen eingedrungen, in der Absicht, sich dort einzuquartieren. Sie hatten Gefallen
an diversen Wertsachen gefunden, welche die Eindringlinge zum Abtransport
bereitstellten. Dies konnte aber verhindert werden. Der Legende nach soll das Bild
des zwei Jahre zuvor verstorbenen Stefan Engl mit den, vermutlich durch eine
besondere Maltechnik dem Betrachter scheinbar blickmĂ€Ăig folgenden Augen, sowie
die schlaue ErlÀuterung des Meiers, dass Engl sich an jedem, der seinem Schloss
Schaden zufĂŒgen wolle, rĂ€che, die Bauern unter ihrem AnfĂŒhrer, Hanns aus der
Lanndinger Pfarr [Leonding] bewog, Schloss Hagen eilig und unbeschadet zu
verlassen und ihr Quartier im Burgerhof [dem heutigen Spa(t)zenbauer197]
aufzuschlagen. Sie dĂŒrften im Hagen keinen wesentlichen Schaden angerichtet
haben, da die Schlosschronik keinen diesbezĂŒglichen Vermerk enthielt.198
In der Stadt Linz erlitt Familie Bischoff an ihren Besitzungen geringen Schaden, in
Höhe von 22 fl 24 x.199
Das stÀndische Dekret vom 4. November 1595 lÀsst die Sorge wegen der
Bauernunruhen erkennen: âDemnach die Löblichen Stennde Befinden, das sich der
Jezig Paurn Tumult vnnd aufstandt ye lenger ye weiter einreisstâ und nicht nur eine
gute Anzahl Kriegsvolk, sondern auch Geld bereitzuhalten sei.200
Ks Rudolf II. befahl dem LH Fh Hans Jakob Loebl von Greinburg, einem
entschlossenen VorkĂ€mpfer der âRudolfinischen Gegenreformationâ, und dem ksl.
Rat und Vizedom im Lande ĂodE Hans Adam Gienger zu Wolfsegg, âsonnderlich
wegen jetziger der paurschafft alda in Ăsterreich ob der EnnĂ sich erregenden
195
St. Florian besaĂ nördlich der Donau 13 Pfarren im mittleren MĂŒhlviertel. Vgl Rehberger/
Wunschheim, Topographia Florianensis. Rehberger, PI 7. MĂ€rz 2012. Eder, Glaubensspaltung, 376.
196
Strnadt, Bauernaufruhr, 196 ff. Vgl Stenzel, Dorf, 88.
197
NÀheres: SchÀffer, GHft Hagen, Bd III (Ms).
198
OĂLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 30. SchĂ€ffer, MerkwĂŒrdiges aus dem Hagen/Linz, 43 f. SchĂ€ffer, SchloĂ
Hagen bei Linz, 166.
199
AStL, LR B II A 17 /15057. SchĂ€ffer, MerkwĂŒrdiges aus dem Hagen/Linz, 43 f. SchĂ€ffer, SchloĂ Hagen bei
Linz, 167 f.
200
OĂLA, LA, Hs 126, BeschBuch 1594-1602, fol. 70`, dat. 4. November 1595.
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book Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)"
Niclas Khueperger
(1531 bis 1597)
BĂŒrgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
- Title
- Niclas Khueperger
- Subtitle
- (1531 bis 1597)
- Author
- Hanna und Herbert SchÀffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2013/2015
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.0 cm
- Pages
- 162
- Category
- Geographie, Land und Leute