Page - 43 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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Unter Sultan Suleiman/ Süleyman (1520>1566) welcher 1566 bei der Belagerung
der Burg Sziget in Ungarn verstarb, hatte die türkische Macht ihren Höhepunkt
erreicht. Das Osmanische Reich umfasste Syrien, Mesopotamien, Arabien,
Kaukasus, Kleinasien, Ägypten, Nordafrika, Griechenland und Ostungarn.231
Mehmed III. (1566 > 1603) führte 1566>1568 den nächsten Türkenkrieg gegen
Österreich. 1568 wurde zu Adrianopel ein Friede für acht Jahre geschlossen, was
aber an den Tributzahlungen nichts änderte. Erst in der Seeschlacht von Lepanto
1571 zerstörte Don Juan d´ Austria den Ruf der Türken als unüberwindlichen Feind
auf See.232
Während Khuepergers letzter Bürgermeisterperiode (1591) bahnte sich - nach
diversen Festungskämpfen mit Eroberung und Rückeroberung feindlicher
Stützpunkte - der längst befürchtete Krieg gegen die Türken an. Er sollte 14 Jahre
dauern. Die oö Stände (Adel, hohe Geistlichkeit und Städte) mussten ebenso wie die
Salzburger, Bewaffnete stellen und zu diesem Zweck Musterungen vornehmen. Linz
wurde beinahe jährlich zum Musterplatz bestimmt und hatte unter Einquartierungen,
Proviantsorgen und Vandalismus im Hinblick auf die durchmarschierenden Truppen
zu leiden. 1603 befürchtete man den totalen Bankrott der Städte Linz und Freistadt.
Die Kosten der bayrischen Besatzung, die Inflation in der Kipper-und Wipperzeit und
der Bauernkrieg mit Brand und Zerstörung übertrafen die Schulden der Stadt Linz.233
Wegen des bevorstehenden Türkenkrieges forderten Landeshauptmann (23.
September 1593) und Kaiser (5. Oktober 1593) alle Untertanen zu Buße und Gebet
und zur Versorgung des christlichen Heeres mit Proviant auf; außerordentliche
„Postulate“ sorgten für die Bestreitung der Militärauslagen, die sogenannte
Kontribution oder das Rüstgeld, als Steuer zum Verteidigungsaufwand gegen den
„Erbfeind“, die Türken. 234 Die Stände konstatierten, dass „die Gefahr des Erbfeindts
von Tag zu Tag Ye lenger Ye gefährlicher“ werde, man die Landesverteidigung
überlegen, Überfälle verhindern müsse, wozu 20.000 fl freigegeben würden.235
Der „Lange Türkenkrieg“ zwischen dem Osmanischen Reich und mehreren
christlichen Staaten, speziell der Habsburgermonarchie, währte mit kurzen labilen
Friedensphasen von 1593 bis zum Frieden von Zsitvatorok vom 11. November 1606.
In diesem wurde eine einmalige Zahlung von 200.000 fl erreicht und die bis dahin
jährlichen Tributzahlungen an das osmanische Reich eingestellt.236
Am 29. Juli 1594 fand wegen der Türken (sie wurden auch als „Renner und Brenner“
bezeichnet 237) eine Zusammenkunft der Stände in Linz statt. Der Aufwand für die
Kriegsrüstung wurde den Ständen auferlegt, die ihrerseits den Untertanen die
231
Stein, Kulturfahrplan, 746, 722. Habsburg-Lothringen, persönl. PI 11. Oktober 2007. Gruber, Ös
Vergangenheit, 124 f.
232
Gruber, OÖs Vergangenheit, 125. Hantsch, Gesch. Österreichs, Bd 1, 287.
233
Mayrhofer/Katzinger, Linz, 168 ff. Vgl AK Wolf Dietrich von Raitenau, 135: EBi Wolf Dietrich von Raitenau
sagte 1592 Ks Rudolf II. für fünf Monate lang 1000 Arkebusiere (Schützen /Vorderlader des 15. Und 16. Jh) zu,
wofür er eine außerordentliche Steuer mit Zustimmung der Stände geschaffen wurde: pro 1000 fl Einkommen, 8
fl = 1 Knecht.
234
Mezler-Andelberg, persönl. PI Mai 1999.
235
OÖLA, LA, Hs 126, BeschBuch 1594-1602, fol. 144.
236
Vajda, Gr. Gesch. Ös, 276. Sultan Ahmed I. investierte dieses Geld in den Bau der Blauen Moschee in
Istanbul.
237
Ortner, Erzbistum Salzburg, II, 41 f. Gegen die Türken war bereits 1476 die Jacobi-Bruderschaft gegründet
worden. Man ummauerte Friedhöfe und Gotteshäuser, rüstete Türme und Mauern mit Schießscharten aus, es
entstanden „Kirchen-Burgen“. Vajda, Gr. Gesch. Ös, 305. Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I (Ms).
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book Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)"
Niclas Khueperger
(1531 bis 1597)
Bürgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
- Title
- Niclas Khueperger
- Subtitle
- (1531 bis 1597)
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2013/2015
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.0 cm
- Pages
- 162
- Category
- Geographie, Land und Leute