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Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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Page - 54 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)

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54 Laut Handel-Mazzetti bestanden die Rechte eines Schloss- und Burgpfarrers - ähnlich mögen jene des Bruders gewesen sein - „hauptsächlich im Messelesen, Predigen, Taufen, Eheeinsegnung, Spendung der heiligen Sterbesakramente, jedoch nur für die Herrschaft und deren innerhalb des Burgfrieds wohnende Dienerschaft. Ausgeschlossen war sonntäglicher Gottesdienst und pfarrliches Begräbnis.“ 285 Eine Niederschrift des ehemaligen Schlossarchives Hagen hält fest, dass just als der Wagrainer (Stefan Engl von Wagrain, Schwiegersohn Khuepergers; AdV) 1593 auf einer von den Ständen aufgetragenen Dienstreise in Graz erkrankte und verstarb, die Herrschaft im Hagen den Bruder vor den Lutherischen verleugnete und verspottete, worauf dieser das Beten für die Herrschaft einstellte. Wiewohl die Lutherischen für Engl beteten, hätten sie nicht helfen können, was wohl begründungsmäßig einseitig und subjektiv dahingehend ausgelegt wurde, dass sie dem alten Glauben abgeschworen hatten. Khueperger soll zeitweilig in beiden Glaubensrichtungen gebetet und dem Bruder auch „ainichs zuekhumben lassen“ haben.286 Niclas Khueperger erlebte noch am eigenen Leib, wie Kaiser Rudolf II. die Macht der Stände und des Protestantismus einzuschränken und in Grenzen zu halten versuchte. So durften seit 1592 Ratswahlen nur noch in Gegenwart kaiserlicher Kommissäre stattfinden, um die Ziele des Landesfürsten zu realisieren und den lutherischen Einfluss einzudämmen. Auch Khueperger selbst dürfte davon betroffen gewesen sein, da er nach Ablauf seiner letzten Amtsperiode (1591) in keiner öffentlichen Funktion anzutreffen ist.287 1592 war zudem der liniengetreue Katholik Johann Jakob Löbl zu Greinburg als neuer Landeshauptmann angelobt worden, welcher auch in den Bauernkriegen entsprechend auftrat. Letztere boten die Möglichkeit, ordnend einzugreifen. Der lutherische Glaube wurde nach und nach zurückgedrängt, sogar Arrestierungen und Strafen vorgenommen. Doch bereits im Mai 1596 galt die Hauptmasse der Linzer als protestantisch, wie ua aus einem Bericht ersichtlich ist, wonach der Bischof von Sessa, Alexander Riccardi (1591>1604), nur im einzigen noch katholischen Kirchlein von Linz, vermutlich der Martinskirche, die Messe lesen konnte.288 Es kennzeichnete diese religiöse Bewegung, dass ihr Schöpfer, Martin Luther auch ihr erster Musiker war. Der Choral wurde das Lied der Lutherkirche, eine Quelle des Trostes und der Stärke für die Gläubigen. Luther sah in der Musik eine wesentliche Quelle der Verkündigung, komponierte selbst, vertonte Psalmen und Evangelieninhalte, bzw beauftragte die hervorragendsten Musiker seiner Zeit damit, wie ua sogar die Wittelsbach-bayrischen Hofkapellmeister Ludwig Senfl und Orlando di Lasso, welche zahlreiche Vertonungen für die evangelische Kirche tätigten.289 1569 war eine sich weit verbreitende „Gesang Postill“ erschienen, der erste steirische Notendruck, mit reformatorischen Tendenzen. Zeitgenossen wie Andreas Gigler zeigten deutlich das Auftreten von Mischformen und warnten, konfessionelle 285 Handel-Mazzetti, Wallsee/Sindelburg, 108. Vgl Schäffer, Johannes-Kapelle. 286 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 14. Letzter Absatz. Die Niederschrift stammte vm von Bruder Josephus unter Fh Nikolaus von Clam, welcher den Bericht vom katholischen Standpunkt her beleuchtete. 287 Kreczi, Linz, 244. 288 AStL LR A 2/753; Glas, Burg/Schloß Linz, 16. Mecenseffy, Reformation/Gegenreformation, 28. 289 Schäffer (Hannes), Kirche-Medien-Recht, 24.
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Niclas Khueperger (1531 bis 1597)
BĂĽrgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
Title
Niclas Khueperger
Subtitle
(1531 bis 1597)
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2013/2015
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.0 cm
Pages
162
Category
Geographie, Land und Leute
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