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Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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55 Grenzen zu scharf zu ziehen. Der Grazer Stadtpfarrer Gigler war verheiratet, unterhielt enge persönliche Beziehungen zu Protestanten, verhinderte aber dennoch die völlige Protestantisierung seiner Pfarre. Gut drei Jahrzehnte später gab Nikolaus Beuttner ein „Catholisch Gesang Buch“ heraus, nahm darin zahlreiche Lieder auf, die dem Denken und Empfinden der Protestanten akzeptabel erscheinen mussten.290 1609 wurde der Kantor und Componist Johann Kraut (Brassanicus) an die Linzer Landschaftsschule berufen. 291 Unter Barbara Bischoff lehrte 1609 der Urfahrer Schulmeister Thomas Diltmann im Hinblick auf die Erhebung des „Haken“ zum Edelsitz den Kindern ein „musik-poetisch stuckh“.292 Das Abwandern von protestantischen Persönlichkeiten wie Kepler, Anomäus u.a. bewirkte unleugenbar einen kulturellen Einbruch in der Entwicklung der blühenden Stadt. Sie hatten bedeutende Beiträge zum positiven Image der Stadt Linz und des Landes odE beigetragen. Als Johannes Kepler 1612 nach Linz kam, überließ ihm Barbara Bischoff Mobiliar aus ihrem Schloss, nämlich Kasten, Truhe und einige weitere Möbelstücke.293 Bei seinem Abschied von Linz (1626) erhielt Kepler vom Bischoffischen Schwiegersohn Jobst Schmidtauer dJ ein „Weggeld“.294 Ziel der Gegenreformation war es, das Erscheinungsbild der katholischen Kirche wiederherzustellen und den Protestantismus zu unterbinden. Der unübersehbare Verfall der religiösen katholischen Traditionen hatte ua das Aufhören der Mess- Stiftungen, den Rückgang des Wallfahrtswesens, der Krankensalbung und des Bruderschaftswesens295 zur Folge. Bauernkriege und Reformunfähigkeit blockierten die teilweise reformgeneigten Absichten der katholischen Kirche, bewirkten sogar die Abkehr von ihr. Eine Disziplinierungsphase betreffend Hebung der Klerusmoral, Verbot des Konkubinats, Bestrafung oder Amtsenthebung ungehorsamer Geistlicher usw sollte der Bevölkerung die Ernsthaftigkeit der Reformabsichten glaubhaft machen. Eine der treibenden Kräfte der Gegenreformation in Österreich war zweifellos der Passauer Offizial in Wien, Melchior Klesel (1552>1630), der 1588 zum Bischof von Wiener Neustadt, 1598 zum Bischof von Wien und schließlich zum Kardinal avancierte. Zielstrebig betrieb er die Rekatholisierung des Landes, unterstützt durch EH Ernst, welcher seit der Übersiedlung des Kaisers (1583) nach Prag, Niederösterreich regierte. 296 290 Mezler-Andelberg, Kirche in der Steiermark, 188. Auch in NÖ schlossen sich Pfarrer der lutherischen Lehre an, so jener von Anzbach 1559; 1591 wurde Anzbach durch die Herrn von Neulengbach (von Khuen) wieder zum Katholizismus geführt. 1580 war NÖ überwiegend protestantisch gewesen. Festschrift Neulengbach, 33. 291 Mecenseffy, Protestantismus, 143. 292 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 9. 293 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 10, drittletzter Vermerk. 294 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 10, letzter Vermerk. Vgl Mayrhofer/Katzinger, Linz, 190. 295 Ortner, Erzbistum Salzburg, III, 44 f: Das Bruderschaftswesen blühte in der Zeit der Reformation/Gegenreformation wieder auf. Die zahlreichen Bruderschaften dieser Zeit waren eine Art „religiöse Basisgemeinschaften“, boten die Möglichkeit, sich gesellschaftlich zu organisieren, zB „Rosenkranz- und Skapulierbruderschaft“ - nachdem Papst Pius V. den Sieg über die Türken bei Lepanto, 1572, mit dem Rosenkranzgebet in Verbindung gebracht hatte, ferner animierte der in Aussicht gestellte Nachlass zeitlicher Sündenstrafen, welchen „vollkommenen Ablass“ bis 1747 nur Bruderschaftsmitglieder erlangen konnten. Die Teilnahme an Bruderschaftsfesten und –prozessionen war verpflichtend. Jede hatte ihre eigenen Satzungen, Standzeichen, Gewänder (Kutten), Bruderschaftshefte, bildete finanzielle Rücklagen („Sparkassen“), diente karitativ-sozialen Zwecken. 296 Ortner, Erzbistum Salzburg, III, 8ff,16. Internet, http://www.pfarre-neulengbach.at. AK, Adel im Wandel, 289 ff.
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Niclas Khueperger (1531 bis 1597)
Bürgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
Title
Niclas Khueperger
Subtitle
(1531 bis 1597)
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2013/2015
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.0 cm
Pages
162
Category
Geographie, Land und Leute
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