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Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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59 Ordensniederlassungen manifestierte. Es kam nun zu mehr oder weniger erzwungenen Abwanderungen verschiedener Bürger, die, meist wohlhabend und angesehen, sich in den vorausgegangenen Auseinandersetzungen exponiert hatten. Ihre Besitzungen und Liegenschaften konnten sie nur schwer und oft weit unter dem Wert verkaufen, da vor allem in den Städten das Angebot an Häusern der Exulanten entsprechend groß war.313 Als es 1606 zu Unruhen wegen Nichtausführung der Bestimmungen des mit Ungarn und den Türken geschlossenen Friedens zu Wien kam, EH Matthias sich gegen seinen Bruder Ks Rudolf II. wandte, boten die Stände abermals gegen Zusage der Glaubensfreiheit ihre Hilfe an, sandten Kriegsvolk zu Matthias und waren nur gegen Zusicherung der religiösen Freiheit bereit, die Erbhuldigung zu leisten. Dass sie am 19. März 1609 ihr Ziel erreichten, bedeutete den Höhepunkt der ständischen Macht in Österreich, der bis ca 1620 währen sollte. Es gab bereits Pläne der OÖ Stände betreffs Beitritt zur protestantischen Union, Kontakte zu Reichsfürsten und Reichsstädten, den ungarischen Ständen, den Niederlanden und sogar zum osmanischen Reich. Der Sterboholer Ständepakt, ein Konföderationspakt der Stände mehrerer Länder, sollte Matthias dazu verpflichten (vor der Erbhuldigung) die politischen und religiösen Freiheiten der Stände zu bestätigen. 314 Da die Stände am Zustandekommen des Vertrages von Lieben, am 25. Juni 1608 maßgeblich beteiligt waren, erklärten sie die Bestätigung ihrer Privilegien und Abstellung ihrer Beschwerden als Grundbedingung für die Erbhuldigung (Horner Bundbrief) und brachten so die Stärke der evangelischen Ständeopposition eindrucksvoll zum Ausdruck. Beide Brüder Rudolf II. und Matthias, Söhne Kaiser Maximilians II., warben um die Gunst der Protestanten, denen 1609 durch den Majestätsbrief wichtige Freiheiten zugesichert wurden. 315 Am 16. Oktober 1608 leisteten die Stände die Huldigung, am 19. März 1609 unterzeichnete EH Matthias eine „Kapitulationsresolution“, die in ihren Zugeständnissen für die Protestanten die Assekuration von 1571 übertraf.316 Dennoch gab es keinen Frieden zwischen den Religionsparteien, die Stände odE und udE schlossen eine Konföderation mit den böhmisch-mährischen. In Böhmen lieferte der „Prager Fenstersturz“ am 23. Mai 1618, bei welchem drei Anhänger des Hauses Habsburg aus einem Fenster des Hradschin in den Burggraben geworfen wurden, einen neuerlichen Affront. Ferdinand II., welchen Matthias schon 1617 zum böhmischen König designiert hatte, und der seit 28. August 1619 Kaiser war, wurde nach Matthias´ Tod (20. März 1619317) zunächst nicht anerkannt, förmlich abgesetzt, und Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen gewählt. Ferdinand II. rief hierauf seinen Verwandten, den streng katholischen Wittelsbacher Herzog Maximilian von Bayern zu Hilfe und verpfändete ihm das Land ob der Enns. Die Erbhuldigung fand doch am 13. Juli 1620 statt, gefolgt von der Konfiskation des Vermögens derer, die nicht erschienen waren. Die Schlacht am Weißen Berg in Böhmen am 8. November 1620318 erschütterte den Status der Stände schwer. Der Feldherr der katholischen „Liga“, Tilly, besiegte 313 Brunner, Zeiller, 34. 314 Mecenseffy, Reformation/Gegenreformation, 34. Heilingsetzer, Konfessionalisierung. 315 Stauber, Ephemeriden/ Stände, 66 ff. 316 AK Adel im Wandel, 289. 317 Klauser, Lexikon, 185. Johannes Kepler hatte mit seinen „7 M“ den Tod des Kaisers angekündigt: „Magnus Monarcha Mundi Medio Menseario Marietur“. 318 Sturmberger, Land odE, Bruderzwist, 76 ff.
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Niclas Khueperger (1531 bis 1597)
BĂĽrgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
Title
Niclas Khueperger
Subtitle
(1531 bis 1597)
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2013/2015
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.0 cm
Pages
162
Category
Geographie, Land und Leute
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