Page - 78 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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Der zweite Sohn aus dieser dritten Ehe Memhards, Hans Jacob trat in Regensburg
in Erscheinung, wo er, offenbar speziell privilegiert, bzw mit entsprechenden
Empfehlungsschreiben ausgestattet, ohne vorher im Beisitz gewesen zu sein, am
22. Dezember 1634 das BĂĽrgerrecht erhielt und in Regensburg die Stelle eines
Steuerschreiberadjunkten bekleidete. Seine Frau Anna Memhard fertigte dort 1635
ein Testament.399
Barbara Khueperger, vh Engl x – vh Bischoff x
Barbara Khueperger, nach 1566 geboren, dĂĽrfte das einzige - zumindest das
einzige aufscheinende bzw bekannte oder ĂĽberlebende - Kind Niclas Khuepergers
gewesen sein. Bereits am 3. Mai 1576 findet sich die Tochter des „ehrevesten und
weisen Herrn Khueperger, Ratsbürger zu Linz“ vermutlich vertreten durch ihre Mutter
Salome, als Taufpatin der Barbara NN.400
Die Communicanten – Auflistung „in Genere Vnnd Sunnst in den Heusern“ vom
25. März 1577 nennt ein Khuepergerisches Kind: „Domj Annuntiationis Maria 1
Jungen Kieperger“.401 Ob es sich dabei um Barbara oder etwa um einen nicht
bekannten Sohn des Niclas oder des Matthias Khueperger handelte, ist fraglich. Laut
Erläuterung des evangelischen Pfarrers Gottfried Hiddemann wurden stets, auch
frĂĽher, die angemeldeten und zugelassenen Communicanten in eine Liste
eingetragen.402 Da Khueperger 1579 BĂĽrgermeister war, dĂĽrfte sich auch eine
weitere Eintragung in der Kommunikantenliste auf ihn und seine Tochter bezogen
haben: „Burgermaister cum filia“.403
Bezüglich der Communicantenliste erscheint eine Erklärung angebracht: Die
Protestanten pflegten zur damaligen Zeit, der Wende vom 16. zum 17. Jh, die
Teilnahme am Abendmahl besonders intensiv. „Communicanten“ bedeutete „die zum
Abendmahl Zugelassenen“, was auf die sogenannte Kirchenzucht abstellte. Laut
Codex konnte jeder, der sich zB in der Gemeinde etwas zuschulden kommen lieĂź,
ausgeschlossen werden; dem Kirchenvorstand oblag die Kirchenzucht, eine
Kirchenstrafe. Die Teilnahme an der Kommunion war von der Zulassung abhängig.
Man musste sich beim Pfarramt vorab anmelden, dann wurde die Liste derjenigen,
die zum Abendmal zugelassen waren, erstellt. Die Kirchenzucht wurde auf Zeit
geĂĽbt, und der eventuell Ausgeschlossene nach dieser Zeitspanne und einem
Beichtgespräch wieder zugelassen. Er blieb auch während des Ausschlusses
Mitglied der Gemeinde, da er getauft und die Taufe das Sakrament ist, das niemals
rückgängig gemacht werden kann. 404
399
Schnabel, OĂ– Protestanten Regensburg, 118.
400
AStL, ELM.
401
OĂ–LA, Landschaftsarchiv, Hs 607, LAFR 811, 3. Communicanten in Genere Vnnd Sunnst in den Heusern, fol.
190, den Suntag judica, Annuntiationis = Verkündigung Mariae = 25. März 1577. Vgl Urkunden des Wilheringer
Stiftsarchives, Lade 11.7, 115.
402
AStL, ELM. Hiddemann Gottfried, evang. Pfarrer i.R., Köln, PI 19. Februar 2007.
403
OĂ–LA, Landschaftsarchiv, Hs 607, LAFR 811, Khirchen Register 1576>1581, 3. Communicanten in Genere
Vnnd Sunnst in den Häusern, 1579, fol. 196.
404
Hiddemann Gottfried, evang. Pfarrer i.R., Köln, PI 19. Februar 2007. Das sei auch heute noch so. Die
evangelische Taufe werde von der katholischen Kirche anerkannt und umgekehrt.
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book Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)"
Niclas Khueperger
(1531 bis 1597)
BĂĽrgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
- Title
- Niclas Khueperger
- Subtitle
- (1531 bis 1597)
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2013/2015
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.0 cm
- Pages
- 162
- Category
- Geographie, Land und Leute