Page - 79 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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Laut einer Besoldungsnotiz aus dem Jahre 1585 arbeiteten in jenem Jahr drei
Weber für Salome Khueperger im Haggn: „Dem Franciscus Stainer, textor405 bey
Frawen Salomen Kyrchperger im Haggn, mytsamet den maisters Stayner Petrus
vnnd Lehner Georgius vom Haggn gearwait vnnd seynd yhme vnnd ain jedlichen 3 fl
4 d zuekomen.“406 Mit großer Wahrscheinlichkeit bezog sich dieser spezielle Bedarf
und die Entlohnung auf die bevorstehende Hochzeit respektive die Aussteuer der
Barbara Khueperger.
Der „Eigenbrieff“ vom 29. April 1586 „Barbara Khüeperger, Haken“ bezog sich
gewiss auf die elterliche Hochzeitsgabe, Schloss Hagen, zu ihrer (ersten)
Verehelichung mit Stephan Engl/ Engel von Wagrain.407
Hagen wurde ihr Wohnsitz. Sie und ihr Gatte nannten sich „zum Haggen“, also
bereits vor der Edelsitzerhebung und Zuteilung dieses Prädikates (s.u.). Späterhin
soll sie, zumindest zeitweise, in Linz wohnhaft gewesen sein. Ihr Schreiber
Stauffenbüel vermerkte, dass sie die meiste Zeit im Hakhn zubrachte „vndt nur des
winters in Lintz verblibe“.408
Beitrag zum Geschlecht der Engl v. Wagrain 409
Neben der Schreibung „Engl“ fand sich auch die Version „Engel“.
Das Engl´sche Wappen zierte samt Beischrift die Wappenwand der Schlosskapelle
Hagen (s.u./Anhang).410
Das Wappentier des Stammwappens war der Hund. Von den im Mittelalter
bekannten vier Hunderassen, Bracke, Dogge, Windhund, Spitz, trägt das Engl´sche
Wappen den steigenden Windhund mit langgestrecktem Körper, schmalem
länglichen Kopf, vielfach mit Halsband und Ring dargestellt.411 Das freiherrliche und
gräfliche Wappen zeigte im 2. und 3. Feld einen einwärts gekehrten blauen Wolf,
zwei gekrönte Helme, eine weiß-blau gekleidete Jungfrau mit grünen Schlangen in
den Händen.412
Vielversprechend erschien in diesem Zusammenhang ein Hinweis auf das Steinbild
eines Ritters mit dem Wappenattribut, aufsteigender Hund mit Halsband, wie bei den
Engl von Wagrain auftretend, an der rechten Kirchenwand in der Leechkirche zu
Graz, der Kirche des Deutschen Ritterordens und Universitätskirche, zumal Stefan
Engl jun. tatsächlich 1593 in Graz verstorben war (s.u.).413
405
Textor = Weber
406
Steininger Anton, PI 29. September 1998.
407
OĂ–LMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 3, Nr. 44. Aspernig, Hagen, 45.
408
OĂ–LMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 9.
409
OÖLA, LA, Landleute, Engl, B.IV.2, 14/36, Hs, Stammbaum mit Lorbeerblattverzierung, färbig. Vgl Schuster,
BĂĽrgertum und Adel in Ă–odE.
410
OĂ–LMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 32.
411
Vgl Leonhard, Wappenkunst, 230. Siebmacher, Bd 27, 40.
412
Siebmacher, Bd 31, S. 206, Tafel 142.
413
Persönl. Recherche Schäffer, 5. November 2010. Anfragen bei Mag. Alois Kölbl, Dr. Horst Schweigert, Dr.
Rudolf Höfer, in Graz, sowie beim Deutschen Ritterorden.
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book Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)"
Niclas Khueperger
(1531 bis 1597)
BĂĽrgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
- Title
- Niclas Khueperger
- Subtitle
- (1531 bis 1597)
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2013/2015
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.0 cm
- Pages
- 162
- Category
- Geographie, Land und Leute