Page - 89 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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Im Hinblick auf das Bett als MöbelstĂŒck, bzw das Prunkbett, sei speziell auf das
wahrscheinlich im 15. Jh entstandene und gewiss zunÀchst im Hagen aufgestellt
gewesene âWisendterisch Pethâ verwiesen (s.o.), bei dem es sich um ein
besonderes PrunkstĂŒck wertvoller Tischlerarbeit gehandelt haben muss.471 Ein
weiteres im Hagen vorhanden gewesenes Bett, das âEnglsche Prunkbettâ fand in
einer Legende aus der Zeit der Bauernunruhen von 1595/96 ErwÀhnung.472
Etliche der kostbaren Möbel des Schlosses Hagen473 wurden in erhalten
gebliebenen Inventarverzeichnissen angefĂŒhrt, welche jedoch nur wenige (von der
Herrschaft selbst bewohnte) RĂ€ume erfassten und keinerlei beschreibende
ErlÀuterung boten. 474 Einige der Objekte befinden sich im Oà Landesmuseum im
Linzer Schloss, andere in Privatbesitz. Die groĂen MöbelstĂŒcke mussten relativ
rasch verĂ€uĂert werden, die meisten kurz vor dem Verkauf des Schlosses und der
Hauptabsiedlungsphase der Bewohner (1960/61), andere spÀter aus Privatbesitz.475
Mit dem 16. Jh setzte auch eine BlĂŒtezeit des vollkeramischen, oft polychromen
Kachelofens ein - im Hagen gab es laut Burgstaller, Wacha, Reder und anderen
Zeitzeugen ein- und mehrfÀrbige Kachelöfen, aus der Zeit vom 16. bis 19. Jh,
teilweise mit Figuraldarstellungen. Der im FalkÂŽschen Schlafraum soll mit einem
JĂŒnglingskopf, ein anderer mit einer Art Helm am oberen Abschluss versehen
gewesen sein. Ăber den Verbleib wusste keiner der befragten Zeitzeugen zu
berichten. Die Ăfen dienten neben ihrem eigentlichen Zweck, auch als Objekte der
ReprÀsentation und als EinrichtungsgegenstÀnde, wie es laut WeingÀrtner auch
seine GroĂmutter Maria Anna Stöger empfand. Einer der schönsten und wertvollsten
soll der als âZippelâ bezeichnete gewesen sein. Der berĂŒhmte Hafner Paul Zilpolz,
im letzten Viertel des 16. Jhs tĂ€tig, war fĂŒr besonders reichen, buntglasierten Dekor
bekannt. Gewiss hatte ihn Christoph HĂ€ckhl von Lustenfelden fĂŒr die Beheizung
seines (1571>1574) neu errichteten Schlosses Hagen engagiert.476
Wie von WeingÀrtner erlÀutert, sei die Konzentration der Feuerstellen bereits von
auĂen erkennbar gewesen. Es gab einen gewaltigen Sammelkamin mit etlichen
AnschlĂŒssen und RauchabzĂŒgen, wobei diverse RĂ€ume ursprĂŒnglich dennoch
ungeheizt bleiben mussten und nach Möglichkeit (auĂer den Schlafkammern) im
Winter wenig frequentiert wurden. Erst 1893, nach dem groĂen Brand im Hagen,
habe seine GroĂmutter zusĂ€tzliche AnschlĂŒsse schaffen lassen, so fĂŒr WeingĂ€rtners
âgemalte Stubeâ. 477
Um 1586 gelangten laut Ziegler die âAschpanischen HĂ€uselnâ (vermutlich Espan
oder Aspan, Gramastetten) unter Hagen, entweder noch unter Niclas Khueperger
oder bereits unter seinem Schwiegersohn Stefan Engl. Dies bedeutete in jedem Fall
eine Mehrung der EinkĂŒnfte und Robotleistungen. 478
471
OĂLA, LA, Sch. 487, fol. 279 ff; fol. 280, dat. 18. Februar 1614. SchĂ€ffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I (Ms).
472
OĂLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 30. SchĂ€ffer, MerkwĂŒrdiges aus dem Hagen/Linz, 43 ff. SchĂ€ffer, SchloĂ
Hagen bei Linz, 167 f.
473
Laut Burgstaller und Wacha alle Stilepochen abdeckend, Burgstaller, PI 4. April 1999. Wacha, PI 5.
November 2001. Reder, PI 15. Mai 1997. Hirschfeld, PI 6. Februar 2001.
474
SchÀffer, GHft Hagen, Bd II (Ms)
475
SteinbĂŒchler Johanna, diverse PI.
476
Reder, PI 1999: Auch als âZipoldâ-Ofen bekannt. SchĂ€ffer, Persönlichkeiten/Hagen, Zilpolz. SchĂ€ffer, GHft
Hagen/Inhaber, Bd I (Ms). Vgl AK Adel im Wandel, 260. Margarete Falk (-WeingÀrtner) war von 1948 bis 1954
Schlossbesitzerin. Das âZilpolzisch HauĂâ lag im 1. Viertel der Stadt. AStL, Hs 831, HĂ€userverzeichnis 1616,
BurgfeldschÀtzung, fol. 1`.
477
Aussage Josef WeingĂ€rtners gegenĂŒber Burgstaller, PI 4. April 1999. Vgl Foto nach Brand vom 2. Mai 1893
im Linzer Stadtmuseum Nordico. SchÀffer, Johannes-Kapelle, 9.
478
Ziegler, Urfahr, 52.
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book Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)"
Niclas Khueperger
(1531 bis 1597)
BĂŒrgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
- Title
- Niclas Khueperger
- Subtitle
- (1531 bis 1597)
- Author
- Hanna und Herbert SchÀffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2013/2015
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.0 cm
- Pages
- 162
- Category
- Geographie, Land und Leute