Page - 94 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)

94 Memhard, s.o.) aufscheint, welche Nicklas von Clam 1748, kurz bevor er den Hagen an Graf Heinrich Maximilian von Starhemberg verkaufte, den Ständen übergab. Vermutlich wollte Clam damit die Bildnissammlung der Stände vergrößern, welche letztendlich beim Brand von 1800 zerstört wurde.498 Es wäre auch denkbar, dass Engls Tochter Anna Maria nach ihrer Hochzeit (1603) oder nach dem Tode der Mutter (1617) das Bildnis ihres Vaters nach Oberwallsee mitgenommen hatte, oder dass es in die Ahnengalerie der Familie Engl gelangt war. Sebastian Bischoff x : 499 Niclas Khueperger erlebte noch die zweite Eheschließung seiner Tochter Barbara, welche sich vermutlich im Mai 1593 (ca drei Monate nach dem Tod des Ehepartners, wie es üblicherweise gehandhabt wurde) wieder verheiratete. Die erste hier nachweisbare Nennung der Barbara, gewesene Witwe Engl, als Frau Bischoff ist jene auf einer Quittung vom 2. Juni 1593 „Ich Barbara Bischovin wittib vnd Burgerin In lynnz...“. Sie fügte hinzu, es sei mit ihrer „Aigen Handschrifft vnd pettschafft“ versehen (s. Anhang).500 Mit ihrem zweiten Ehemann, scheint sie abwechselnd in Linz und im Hagen gelebt zu haben. Ihr Schreiber Wolfgang Stauffenbüel vermerkte dazu: „ Frau Bischoffin so die meist Zeit in dem Hakhn Zuebringet vndt nur des winters in Lintz verblibe, lise 1607 Ire Stuben vndt camern mit neue tepisrien vndt kestn vndt still, tisch, fensterkhleider vndt holtzbedn machen“.501 Möglicherweise gab sie 1612, als sie den soeben nach Linz gekommenen Johannes Kepler mit Möbelstücken aus dem Hagen versorgte, die alten, von ihr selbst nicht mehr benötigten, an diesen.502 Barbaras zweiter Ehemann war der kaiserliche Diener und Hofkammer-Kanzlei- Schreiber (ein hoher Beamter, nicht vergleichbar dem heutigen Begriff „Schreiber“) und spätere „angehende Mautner“ Sebastian Bischoff, Witwer nach Elisabetha, geb. Streitbergerin/ Straitberger. Letztere war bei ihrer Vermählung mit Bischoff ihrerseits Witwe gewesen, erstens nach “Machari Franckh“ und zweitens nach Georg Zippringer, ksl Hofkammersekretär, Kanzleischreiber in der Hofkammer.503 Elisabethas erster Ehemann „Machari Franckh“, der eine noch ungevogtete Tochter namens Barbara hinterließ, war sehr wohlhabend und hinterließ mehr als 50.000 fl, wobei sich Elisabetha mit Tochter Barbara verglich. Die größere Summe verblieb bei Elisabetha. 504 498 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 30, 11. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 43 f. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 167 f. Zu Porträtmalerei vgl AK Adel im Wandel, 499 ff. 499 Da die Schreibung des Namens Bischoff zum Großteil mit zwei „f“, und nur vereinzelt mit einem „f“ oder gar mit einem „ v“ vorkommt, wurde hier die „ff“ – Version gewählt, wie sie auch im Wappenbesserungsdekret aufscheint (s. Anhang). Für die ursprüngliche Herleitung des Namens „Bischoff“ traten zwei Versionen auf: a) vom Beischöffen/Bi-Schöffen oder Beisitzer bei Streitfällen und rechtlichen Angelegenheiten [Stadt Waldsee, Info-Blatt, persönl. Recherche Schäffer, Bad Waldsee, 11. Juni 2010]; b) als Über-Name für einen, der eine Führerstellung hat oder sich diese anmaßt. Siehe Brechenmacher, Etymologisches Wörterbuch; Bischoff. Vgl Schuster, Bürgertum und Adel in ÖodE. 500 OÖLA, StAF, VII Vermögen, Schulden der Stadt, Sch. 161, 1. Teil. 1521>1593, Nr. 38, dat. 2. Juni 1593. 501 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 9. Vgl AStL, LR B II J/260. 502 Vgl OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 10. Schäffer, Persönlichkeiten/Hagen, Kepler. 503 OÖLA, StAF, VII. Vermögen, Schulden der Stadt, Sch. 161, 1. Teil, Konvolut Bischoff, fol.1 (Wien, 13. Jänner 1593); 3 (dat. 3. März 1594); 5 (dat. Linz, 10. Mai 1594); 7 (dat. 2. Jänner 1596). 504 OÖLA, StAF, VII. Vermögen, Schulden der Stadt, Sch. 161, 1. Teil, Konvolut Bischoff, fol.1; fol. 3, dat. 3. März 1594.