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Vor 1918
Österreichische Bürgerkunde
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Page - 4 - in Österreichische Bürgerkunde

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ihrer selbstwillen,sondernauchweilihnenganzvonselbst dieFührung im poütischen und gesellschaftlichen Leben zufällt. Dazu genügen aber nicht die gelegentlichen Erfahrungen des täglichen Lebens. Wie in allen anderen Dingen muß man auch hier was Rechtes gelernt haben, um was Rechtes zu leisten. Wie soll das Buch beschaffen sein, das dazu verhilft? Was muß eine Bürger- kunde für Gebildete bieten? Die Ansichten darüber gehen wohl sehr auseinander. Ich habe die Frage auf meine Weise zu beantworten versucht undmöchtehieraus- einandersetzen, von welchen Erwägungen ich mich bei derAuswahl undAnordnung des Stoffes, bei dem Tone des Vortragesund bei den Literaturangaben leiten ließ. Vor allem müssen wir uns über das Ziel der Bürgerkunde verständigen. Das Ziel ist: wissenschaftliches Verständnis des Staates, das heißt Einsicht in seinWesenund seine Aufgaben. Darumentwickle ich indem ersten Teile meines Buches zunächst die Grundbegriffe der Staats- und Gesellschaftslehre, deren Kenntnis Voraussetzung für das Verständnis eines jeden Staates, mithin auch des eigenen ist. Hier wird auch das Wesen und die Gliederung des Rechtes auseinandergesetzt ; die für die moderne Staatsauffassung wichtigen Staatstheorien werden vorgeführtund es wird ein Überblick über das Stoffgebietund die Aufgaben der einzelnen Rechts- und Staatswissenschaften gegeben. In erster Linie handelt es sich aber nicht um die theoretische Erkenntnis des Staates schlechthin, sondern um das lebendige Verständnis und Gefühl für den eigenen Staat: für unser Österreich, dessen Bürgerw sind, und für die öster- reichisch-ungarische Monarchie, in der die großen geschichtlichen Überlieferungen des alten österreichischen Kaiserstaates fortleben. Die Kräfte und Bestrebungen, die bei der Entstehung und Ausbildung des Staatswesens amWerke waren, prägen sich in seinerVerfassungausund wirken bei derFortbildung derselben alspolitische Motive nach. Nur als das Ergebnis geschichtlicher Entwicklung kann die Gegen- wart verstanden werden. Darum sende ich der Darstellung der gegenwärtigen Verfassung undVerwaltung eine geschichthche Übersicht über die Ausbildung des Staatsgebietes, der Staatsgewalt und der Staatsverfassung voraus. Sie bildet den zweiten Teil des Buches. Die durch die geschichtliche Entwicklung bedingte staatsrechtliche Eigenart der österreichisch-ungarischen Monarchie und ihrer Bestandteile wii'd im dritten Teile gekennzeichnet. Derselbe unterrichtet gleichzeitig über den Widerstreit der Meinungen, der hierüber zwischen den politischen Parteien und ihrenWortführern in der Wissenschaft besteht. Nachdem damit eine allgemeine Übersicht gewonnen ist,kann sich die folgende Darstellung in derHauptsacheaufÖsterreichbeschränken die wichtigsten Bestimmungen der ungarischen Verfassung werden gelegentlich zum Vergleiche herangezogen. Die weiteren Teile des Buches gliedern den Stoff herkömmlicherweise nach Verfassung und Verwaltung ; dazvNischen wü'd die Lehre von den Staatsfuuktionen
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Österreichische Bürgerkunde
Title
Österreichische Bürgerkunde
Author
Heinrich Rauchberg
Publisher
Verlag von F. Tempsky
Location
Wien
Date
1911
Language
German
License
PD
Size
16.4 x 24.0 cm
Pages
278
Categories
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