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Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: (Titular-)Markgraf Hermann VI. von Baden und Ve-
rona (reg. zusammen mit seinem Bruder Rudolf I. († 1288) von 1243–1247; von 1247–1250
[Titular-]Herzog von Österreich und Steiermark) († 1250); und Gertrud († 1288 oder kurz
danach), Tochter Heinrichs von Österreich († 1227/28), Sohn Herzog Leopolds VI. von
Österreich und Steiermark (reg. 1194–1230; seit 1198 Herzog von Österreich); Bruder:
Friedrich, Titular-Herzog von Österreich und Steiermark, († 1269), verheiratet mit einer
unbekannten Frau; Halbschwester aus der dritten Ehe ihrer Mutter mit Roman von Ha-
lič-Wolhynien († nach 1260): Maria, verheiratet mit Joachim Guthkeled, Banus von Slawo-
nien, († 1277).
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet in erster Ehe mit Herzog Ulrich (Udalrich) III.
von Kärnten, Herr von Krain († 1256–1269), in zweiter Ehe mit Graf Ulrich von Heunburg
(† 1308); Kinder: aus zweiter Ehe: Friedrich († vor 1317), verheiratet mit Adelheid von Auf-
enstein; Hermann († 1322), verheiratet mit Elisabeth von Görz; Margareth, verheiratet in
erster Ehe mit Leopold von Sannegg, in zweiter Ehe mit Ulrich von Pfannberg; Elisabeth,
verheiratet in erster Ehe mit Graf Hermann von Pfannberg, in zweiter mit Graf Heinrich
von Hohenlohe; Katharina, verheiratet mit Ulrich von Sannegg.
Laufbahn: A. wurde nach 1263 mit Herzog Ulrich III. von Kärnten verheiratet, dem letzten
regierenden Herzog aus der Familie der Spanheimer, dessen zweite Frau sie geworden war.
Als Ulrich 1269 starb, heiratete A. im folgenden Jahr Graf Ulrich von Heunburg. Für A.,
die verwitwete Herzogin von Kärnten, war die Heirat eine Mesalliance, da die Grafen von
Heunburg stets dem Kärntner Herzog unterstanden. König Přemysl Ottokar von Böhmen
(reg. 1253 –1278), der im Interregnum nach dem Aussterben des letzten Babenbergers Her-
zog Friedrich II. (reg. 1230 –1246) auch in Kärnten die Macht übernommen und Graf Ul-
rich zum Kärntner Landeshauptmann ernannt hatte, zwang die beiden, auf alle Ansprüche
von Besitz- und Herrschaftsrechten in Österreich zu verzichten, die A. als Tochter der Ger-
trud und Urenkelin Herzog Leopolds VI. von Österreich und Steiermark erheben konnte,
sowie zur Aufgabe gewisser Güter in Österreich und Kärnten darunter A.s Witwengut.
König Rudolf von Habsburg (reg. 1273 –1291) hat ihre Ansprüche anerkannt, jedoch erst
1279 verzichtete sie darauf gegen Ablöse von 6000 Mark Silber, deren Einlösung endlich
1287 unter Rudolfs Nachfolger zustande kam. Aufgrund seiner Verwicklungen in den Auf-
stand gegen Herzog Albrecht I. von Österreich und Steiermark (reg. 1282 –1308; seit 1298
König) und die Meinhardiner in Kärnten wurde der Heunburger Graf im Juni 1293 für
zwei Jahre in Wiener Neustadt arrestiert. A., die ihn in die Gefangenschaft begleitet hatte,
starb dort am 2. Jänner 1295. Mit A. ist wohl die letzte Nachfahrin der Babenberger in den
österreichischen Ländern 1295 verschieden, nachdem ihr Bruder als Gefährte des letzten
Staufers beim Blutgericht in Neapel 1269 sein Leben lassen musste, ihre Mutter 1288 oder
danach gestorben war, und das Schicksal ihrer Schwester Maria noch der Erhellung harrt.
Ihre letzte Ruhestätte fand sie bei den Minoriten in Wien.
Von A. ist ein Siegel als Gräfin von Heunburg vom 22. Oktober 1279 (Abb.: Mitis 1954, 80,
Nr. 79) erhalten.
L.: Dopsch 1970, Dopsch/Brunner/Weltin 1999, Hausmann 1994, Lechner 1976, Meier
1927, Mitis 1954, Tangl 1860
Ingrid Roitner
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika