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Allmayer84
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete den sächsischen Buchhändler Theodor Rudolph.
Lebte drei Jahre lang mit Alfred Polgar zusammen. 1916 heiratete sie den Psychologen
Johannes von Allesch Edler zu Allfest, den sie durch Musil kennen lernte. Nach drei Jahren
trennen sich die beiden, 1936 folgt die Scheidung. Ab 1923 (bis 1930) lebte sie mit Her-
mann Broch zusammen.
Ausbildungen: Besuchte die Bürgerschule in Ottakring und bis zur mittleren Reife das Real-
gym
nasium. Nahm Klavier- und Gesangsunterricht. Studierte Kunstgeschichte und Psychologie.
Laufbahn: Arbeitete als Verkäuferin im Miederwarengeschäft ihrer Schwester. Kam als Akt-
modell mit künstlerischen Kreisen in Berührung. Für ihre erste Heirat wechselte sie vom ka-
tholischen zum evangelischen Glauben und nimmt die deutsche Staatsbürgerschaft an. Als
ihr Mann durch eine Bürgschaft sein Vermögen verliert und nach Indien reist, zieht sie nach
Berlin und wird als Modejournalistin tätig. 1902 kehrte sie nach Wien zurück und leitet das
Modereferat bei der Wiener Kulturzeitschrift „Moderne Welt“ und der tschechischen Ta-
geszeitung „Prager Presse“ und verfasst Modeberichte für die „Mittagspost“ und den „Klei-
derkasten“. Durch Alfred Polgar lernt sie die Kaffeehausszene kennen, sie trifft sich im Café
„Central“ mit Peter Altenberg und Egon Friedell. 1916 kehrt sie wegen ihrer zweiten Ehe
zur österreichischen Staatsbürgerschaft und zum katholischen Glauben zurück. Ihre späteren
Lebensjahre waren von Armut und Krankheit geprägt. Sie starb im Lainzer Versorgungsspital.
Biographische Mitteilungen, Hinweise: Ester Saletta.
Qu.: Wien: Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur: Teilnachlass. Tag-
blattarchiv (Sammelmappe).
L.: Grieser 2003, Hall 1992
Allmayer Josefine (Josephine), verh. Scheib; Scherenschnittkünstlerin
Geb. Kierling bei Klosterneuburg, NÖ, 21. 12. 1904
Gest. Klosterneuburg, NÖ, 1. 11. 1977 (Spital)
Herkunft, Verwandtschaften: Geboren als älteste von sechs Geschwistern; Eheschließung
der Eltern am 24. 12. 1903; Vater: Johann (Hans) Allmayer, Tapezierer und später Zeichner,
Silhouettenschneider und Scherenschnittkünstler (Kreuth/Rappoltenkirchen, Kreis Tulln
1877–1955 Gugging); Mutter: Josefa, geb. Wieser, Pflegerin in der Nervenheilanstalt Gug-
ging, (Klosterneuburg 1875–1948 Gugging).
LebenspartnerInnen, Kinder: Eheschließung Juli 1960; Gatte: OLGR Josef Scheib; Kinder:
keine.
Ausbildungen: Beim Vater.
Laufbahn: Wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Vom Vater früh in die Kunst des Scheren-
schnittes eingeführt, fertigt sie bereits als Kind eigene Schnitte an. Mit 12 erster Verkauf ei-
nes Scherenschnittes „Winterwald“ durch den Vater. Mit 16 Jahren erste Präsentation ihres
Werkes im Wiener Kunstverlag Würthle. Mit 20 Jahren erste Ausstellungsbeteiligung Wei-
ße Insel, mit 25 Jahren erste Kollektive im Ausland (Schweiz), mit 28 Jahren erste Personal-
ausstellung in Wien (Großösterreichische Jugend). Finanzielle Unterstützung bekommt sie
durch den wissenschaftlich-humanitären Verein „Kosmos“. Bereits 1925 erschien der erste
biografische Artikel von Georg Müller über die junge Künstlerin. J. A. schnitt besonders
Landschaften, Bildnisse und Tiere und schuf vor allem Gebrauchsgrafik. Neben der Illustra-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika