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ponierte Schlager „Mariandl“, den sie 1947 in ihrem folgenden Film „Der Hofrat Geiger“
sang, bildete für M. A. den Ausgangspunkt einer zweiten Karriere als Sängerin. Seit Mitte
der 1950er Jahre trat sie im Film jedoch nur noch in Nebenrollen auf. Nachdem sie 1966 bei
einem Autounfall schwere Verletzungen erlitt, trat sie in eine mehrjährige Berufspause. Seit
den 1960er Jahren war M. A. gelegentlich in Fernsehproduktionen zu sehen. 1972 übersie-
delte sie von München nach Wien und zog sich endgültig ins Privatleben zurück. 1995 starb
sie an einem Krebsleiden. M. A. wurde am Zentralfriedhof Wien zur letzten Ruhe gebettet.
Ausz.: Silberne Ehrennadel des Landes Wien 1973.
Qu.: Filmmuseum Potsdam
– Teilnachlass.
L.: www.aeiou.at, http://www.josefstadt.org/Theater/Ensemble/
Andermann Eugenie (Szeuma), geb. Rapaport; Ärztin
Geb. Dwinsk, Russland (Daugavpils, Lettland), 20. 12. 1895
Gest. New York City, New York, USA, Jänner 1981
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Sofie Lurie (1866–1941); Vater: Isak Rapaport
(† 1938).
LebenspartnerInnen, Kinder: Sie heiratete 1918 in Wien den Chirurgen Sigurd Ander-
mann (* 1893).
Ausbildungen: Promovierte 1920 in Graz zum Dr.med.
Laufbahn: E. A. war in Wien als Kinderärztin tätig. 1938 lässt sie sich taufen und gehört
der Anglikanischen Kirche an. Ende 1938 emigriert sie nach New York, wo sie 1941 ihre
Lizenz erhielt.
L.: Feikes 1999, Seidler 2007
Anders Käthe; Arbeiterin und Politisch Verfolgte
Geb. Wien, 27. 1. 1924
Gest. Wien, 29. 9. 2010
Herkunft, Verwandtschaften: K. A. stammt aus einer zerrütteten Wiener Arbeiterfamilie.
Die Eltern ließen sich scheiden, als ihre Mutter mit ihr im 6. Monat schwanger war. Sie hat
drei Geschwister und wird in der Familie hin- und hergereicht.
LebenspartnerInnen, Kinder: Sie ist verheiratet, kann jedoch keine Kinder bekommen und
lässt sich scheiden.
Ausbildungen: Lernt im Erziehungsheim Weißnäherei.
Laufbahn: K. A. beginnt mit 14 Jahren in einer Schokoladefabrik zu arbeiten und wird 1939
entlassen. Danach ist sie als Dienstmädchen beschäftigt. Sie fällt den NS-Behörden auf, weil
sie 1939 eine Stelle in einem jüdisch-christlichen Haushalt annimmt. Sie wird vorgeladen
und ermahnt, dass „ein deutsches Mädel“ nicht bei Juden zu arbeiten habe. Sie entgegnet, sie
sei keine Deutsche. Daraufhin muss sie den Arbeitsplatz wechseln, ihre Aussage wird in Ak-
ten festgehalten. Später gerät sie mit ihrer geschiedenen Mutter, bei der sie zeitweise lebt, in
Streit, wobei es um abzulieferndes Haushaltsgeld und die Freizeitgestaltung des Mädchens
geht. Die Mutter schickt sie in ein Erziehungsheim, aus dem K. A. zu fliehen versucht. Sie
rebelliert mit anderen Mädchen, wobei Hitler-Bilder zerstört und Zettel mit „Heil Moskau!“
angefertigt werden. Im Alter von 16 Jahren wird K. A. wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika