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Anders | A 105
zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, darf nach der Haft in einer Einzelzelle die Stadt
nicht verlassen. Sie wird aufgegriffen und erneut in ein Heim eingewiesen, wo sie den Leiter
als „Nazi-Schwein“ beschimpft. Sie kommt als „politischer“ Häftling 1942 nach Ravensbrück
und wird in das „Jugendschutzlager“ Uckermark überstellt, wo sie bis 1944 inhaftiert ist. Ihre
Haftzeit wird im Nachkriegsösterreich nicht anerkannt. Nach der Befreiung engagiert sie
sich jahrelang ehrenamtlich im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes.
L.: Limbächer/Merten/Pfefferle 2005, Strebel 2003, www.ceiberweiber.at/, www.doew.at
Anders Marie; Gemeinderätin
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Eisenbahner; Mutter: Wäscherin, zwei Geschwister.
Ausbildungen: M. A. absolviert die Handelsschule.
Laufbahn: Sie ist ab 1908 bei der Bundesbahn beschäftigt, arbeitet ab 1910 bei der Gewerk-
schaft und ab 1915 bei den Kinderfreunden. M. A. ist eine Politikerin der Ersten Republik,
Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien und des Wiener Landtages sowie der Landes-
regierung von 1932 bis 1934.
L.: Die Unzufriedene (Wien), 18. 6. 1932, Feigl 2000
Andersch Martha; Physikerin
Geb. Neudörfl, Ungarn (Bgld., Österreich), 27. 6. 1909
Tochter eines Bäckermeisters, studierte an der Universität Wien Physik und dissertierte mit
der am 17. 6. 1933 eingereichten Arbeit „Experimentelle Prüfung photometrischer Verfahren
im Ultraviolett“ bei Eduard Haschek und Stefan Meyer. Nach Ablegung ihrer Prüfungen
promovierte sie mit 24. 3. 1934. Im Studienjahr 1935/36 wird sie im Personalstandsverzeich-
nis der Universität Wien als unbesoldete wissenschaftliche Hilfskraft am Physikalischen
Institut erwähnt.
Qu.: UA Wien. Brigitte Bischof
Anderson Erica, Collier-Anderson, geb. Kellner; Fotografin und Dokumentarfilmerin
Geb. Wien, 8. 8. 1914
Gest. Great Barrington, Massachusetts, USA, 23. 9. 1976
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Eduard Kellner; Mutter: Ilona Rosenberg.
Ausbildungen: Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt und im Fotostu-
dio von Georg Fayer in Wien, später Ausbildung zur Kamerafrau.
Laufbahn: 1936 ging sie nach London und arbeitete in Kunstgalerien, emigrierte 1940 in
die USA und studierte am NY Institute Fotografie. Eröffnete 1945 ein Fotostudio in New
York und war dort bis 1965 beschäftigt. Sie drehte in den 1940er Jahren die ersten Doku-
mentarfilme, unter anderem über den Bildhauer Henry Moore. Unternahm in den 1950er
Jahren Reisen nach Afrika und lernte Albert Schweitzer kennen. Aus dieser Begegnung
entstanden nicht nur zahlreiche Fotos, sondern auch ein Film über sein Leben unter dem
Titel „The Living Work of Albert Schweitzer“. 1966 errichtete sie ein Albert Schweitzer
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika