Page - 111 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Image of the Page - 111 -
Text of the Page - 111 -
Andrlik | A 111
W.: „Ett Kristusbrev“ (1944 Orig.ausg.), „Ein Brief Christi“ (1947 dt. Erstausgabe)
L.: http://www.meka.at/history/
Christine Kanzler
Andrlik Eveline; Gemeinderätin und Landtagspräsidentin
Geb. Wien, 14. 1. 1935
Laufbahn: Erlernte den Beruf einer kaufmännischen Angestellten und war in verschiedenen
Firmen tätig. Ab 1959 arbeitete sie in der Pensionsversicherung der Arbeiter. Von 1971 bis
1991 war sie als Mitglied der SPÖ-Fraktion im Wiener Gemeinderat und Landtag tätig.
Von 1984 bis 1989 war sie eine der Vorsitzenden des Wiener Gemeinderates, zuletzt Erste
Vorsitzende, bis sie von 1989 an das Amt der Zweiten Präsidentin und von März 1991 bis
Dezember 1991 das Amt der Ersten Präsidentin des Wiener Landtages ausübte. 20 Jahre
hindurch Mitglied des Gesundheitsausschusses des Gemeinderates, Vorsitzende der Ge-
meinderätlichen Pflegeheimkommission und der Kommission zur Erstellung eines Wiener
Gesundheits- und Krankenanstalten-Zielplanes. Erwarb sich Verdienste um die Weiterent-
wicklung des Wiener Gesundheitswesens.
Ausz.: 1981 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.
L.: Politikerinnen in Wien 2000, Rathauskorrespondenz v. 14. 1. 2005. www.ots.at/
Androsch Lia, geb. Julie Sailer; Schauspielerin, Kindergärtnerin und Steuerberaterin
Geb. Wien, 3. 3. 1912
Gest. Wien 18. 10. 2010
Herkunft, Verwandtschaften: Stammte aus einer einfachen, proletarischen Familie in Wien-
Erdberg. Der Vater war Schlosser bei der Straßenbahn. Geborgenes und förderndes Eltern-
haus; der Bruder des Vaters war in der Zwischenkriegszeit sozialistischer Nationalratsab-
geordneter.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1933 Heirat mit Hans Androsch († 1965), Prokurist einer
Textilhandelsgesellschaft, später beim Konsum; Kinder: Hannes (* 1938), Politiker und In-
dustrieller; Sonja (* 1944), verh. Schneider, Verwaltungsdirektorin im Anton-Proksch-Insti-
tut, einem Genesungsheim für Alkoholkranke.
Ausbildungen: Besuch des Gymnasiums im Offizierstöchterinstitut in der Hernalser Haupt-
straße, nahm privaten Schauspielunterricht und absolvierte das Kindergärtnerinnenseminar.
Laufbahn: War zunächst als Schauspielerin tätig, später als Kindergärtnerin bei den Kin-
derfreunden. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise verlor sie diesen Job, konnte jedoch als
Angestellte bei den Wiener Molkereien eine Anstellung bekommen, nach der Absolvierung
des Filialleiterkurses als Filialleiterin. Mit ihrem Mann lebte sie im „Speiserhof“ (einem
Gemeindebau in Floridsdorf). Aufgrund ihrer sozialistischen Einstellung und der Tatsache,
dass die Familie Juden versteckte, waren sie den Nazis aufgefallen. Sie und ihr Mann ließen
sich zu „Helfer(n) in Steuersachen“ ausbilden und machten sich selbständig. Sie eröffneten
1941 eine eigene Kanzlei als „Helfer in Buchführungs- und Steuersachen“. Gegen Ende des
Krieges zog L. A. mit ihrem Sohn und schwanger mit ihrem zweiten Kind nach Piesling an
der Thaya. Nach den schwierigen Nachkriegsjahren entwickelte sich die Steuerberatungs-
kanzlei gut. Sie begann auch wieder auf Bezirksebene mit politischer Tätigkeit. Nach dem
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika