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Antoine | A 129
LebenspartnerInnen, Kinder: 1879 Heirat mit dem Hauptmann Ansion.
Laufbahn: Im Jahr 1887 schrieb sie eine historische Novelette, die ihr Gatte ohne das Wissen
seiner Frau dem „Wiener Fremdenblatt“ einsandte, welches es aufnahm und um weitere Bei-
träge ersuchte. Die ersten acht Novellen, die zuerst in österreichischen Zeitungen erschienen
waren, gelangten 1891 in Buchform unter dem Titel „Verschiedene Geschichten“ zur Veröf-
fentlichung. 1895 erschien das durch die „Wiener Mode“ herausgegebene Kochbuch „Die
Kochkunst“, das innerhalb von nur drei Jahren eine Auflage von 5000 Exemplaren erreichte.
Außerdem schrieb sie weiterhin Novellen, die im „Fremdenblatt“, der „Deutschen Revue“,
der „Litteratur-Zeitung“, „Alt-Wien“, der „Adels-Zeitung“, der „Presse“ sowie in anderen
Blättern zum Abdruck gelangten.
W.: „Die Kochkunst. Kochbuch der ‚Wiener Mode‘“ (1895), „Verschiedene Geschichten. Er-
zählungen u. a.“ (1891)
L.: Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Pataky 1898
Antoine Lore (Laura Maria Luise), geb. Trappen; Ärztin und Verbandsfunktionärin
Geb. Sava b. Aßling/Jesenice (Stara Sava, Slowenien), 31. 7. 1895
Gest. Wien, 28. 2. 1982
L. T. wurde als erste von zwei Töchtern einer wohlhabenden Familie in Sava bei Aßling/
Jesenice geboren. Die Mutter entstammte einer bekannten Familie aus Laibach/Ljubljana,
der Vater, ein im Bergbau tätiger Ingenieur mit adeligen Wurzeln, stammte aus Deutschland.
L. T. genoss eine freizügige Erziehung, zu der Reisen, Sport und kulturelle Aktivitäten ebenso
zählten wie eine intensive Beschäftigung mit der Natur. Sie wuchs zweisprachig (deutsch
und slowenisch) auf. Im Volksschulalter erhielt sie Privatunterricht. Mit 14 Jahren wurde
sie auf eine Klosterschule nach Lindau am Bodensee geschickt, die sie als äußerst beengend
empfand. Nach einem Disziplinarverstoß wurde sie von der Schule verwiesen und kam nach
Wien an die Schwarzwald-Schule. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges beendete vorläufig ihre
schulische Laufbahn. Auf eigenen Wunsch begann sie eine Ausbildung zur Krankenschwes-
ter beim Roten Kreuz und betreute verwundete Soldaten. Noch während des Krieges zog die
Familie nach Klagenfurt um, wo L. T., die infolge einer Erkrankung nicht mehr als Kranken-
schwester arbeiten konnte, 1917 am k. k. Staatsrealgymnasium die Matura nachholte.
Anschließend inskribierte sie an der medizinischen Fakultät in Graz, wohin die Familie
wegen der Erkrankung des Vaters übersiedelt war. Nach dem Tod des Vaters setzte sie ihr
Studium ab Oktober 1918 an der Wiener Universität fort. Im März 1920 heiratete sie ihren
Studienkollegen Tassilo Antoine. 1921 kam Tochter Duglore zur Welt. Da ihre Mutter in
Kärnten das Kind versorgte, konnte L. A. ihr Studium ohne Verzögerung fortsetzen und
promovierte im Juni 1923. In den folgenden Jahren war sie an verschiedenen Wiener Spi-
tälern als unbesoldete Ärztin beschäftigt. Obwohl ihr Berufswunsch Frauenheilkunde war,
entschied sie sich für eine fachärztliche Ausbildung als Dermatologin. Dies sicherte ihr
einerseits mehr Zeit für ihre Familie und gewährleistete andererseits Unabhängigkeit von
ihrem Mann, dessen Karriere als Gynäkologe sie nicht im Weg stehen wollte. Nach einem
Aufenthalt in Paris, wo sie am St. Louis-Krankenhaus arbeitete, war sie als niedergelassene
Ärztin tätig. 1930 wurde sie – wiederum unbesoldete – Assistentin von Prof. Gustav Riehl
an der Dermatologischen Abteilung der Wiener Allgemeinen Poliklinik. 1941 wurde sie
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika