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als Lehrbeauftragte für Hygiene an die Wiener Universität berufen, eine Tätigkeit, die sie
25 Jahre lang ausübte. Als Mitglied des Verbandes der Akademikerinnen Österreichs (VAÖ)
für internationale Beziehungen zuständig, reiste sie Anfang der dreißiger Jahre unter an-
derem in die USA. Internationale Kontakte knüpfte sie auch im Rahmen der Vereinigung
der Ärztinnen Wiens (nach 1945: Organisation der Ärztinnen Österreichs, OÄÖ), der sie
seit 1924 angehörte. Diese Kontakte bewährten sich nach dem „Anschluss“ Österreichs ans
Dritte Reich, als es galt, verfolgten jüdischen Freunden und Patienten zu helfen.
Nach der Befreiung war L. A. maßgeblich an der Wiederbegründung der in der NS-Ära
aufgelösten Organisation der Ärztinnen beteiligt. Bis 1974 stand sie als Präsidentin an der
Spitze dieser Organisation. 1947 nahm sie gemeinsam mit Anneliese Hitzenberger am
Amsterdamer Kongress der Medical Women’s International Association (MWIA) teil, um
die Wiedereingliederung der österreichischen Sektion zu betreiben. Von 1966 bis 1968 (nach
anderen Angaben: 1968 bis 1970) bekleidete sie die Position einer Präsidentin der MWIA.
Als Vertreterin des VAÖ reiste sie, ebenfalls 1947, nach Toronto, wo die Wiedereingliederung
in die internationale Dachorganisation erfolgte. L. A. war aber auch in anderen Frauenorga-
nisationen aktiv, so – wie bereits in den dreißiger Jahren – als Vorstandsmitglied im Bund
Österreichischer Frauenvereine (BÖF, BÖFV) und im Soroptimist-Club, dessen österrei-
chische Unionspräsidentin sie von 1962 bis 1966 war. Neben ihrer ärztlichen Tätigkeit als
niedergelassene Dermatologin, die sie bis zu ihrer Pensionierung 1980 ausübte, unternahm
sie zahlreiche Reisen zu Fachkongressen.
1979 verlieh ihr die Wiener Ärztekammer das Goldene Ehrenzeichen für langjährige Ver-
dienste. Die VAÖ zeichnete sie mit der Ehrennadel aus. Seit 2009 wird von der OÄÖ der
Dr. Lore Antoine-Preis für herausragende Publikationen und Hochschulschriften auf dem
Gebiet der Gender-Medizin vergeben. L. A. starb am 28. 2. 1982 in Wien.
Qu.: UA Wien, Nationalien der medizinischen Fakultät. Ärztekammer für Wien, Persona-
lakt Lore Antoine.
W. u. a.: „Kosmetik. In: Konsilium. Diagnostisch-therapeutisches Taschenbuch nach der Wiener
medizinischen Schule, hg. v. F. Pokorny. Unter Mitarbeit von L. Antoine u. a.“ (1948), „Schön-
heitspflege (Kosmetik). In: Deine Gesundheit. Das Handbuch für gesunde und kranke Tage, hg.
v. Heinrich Wallnöfer“ (1951), „Hauterkrankungen, ebd.“, „Geschlechtskrankheiten, ebd.“
L.: Ahnentafel Antoine 1956, McGregor Hellstedt 1978, Stellamor 1982, Wagner 2000,
http://www.aerztinnenbund.at, http://www.fraueninbewegung.onb.ac.at.
Christine Kanzler
Antonia
Geb. 1.–3. Jh. n. Chr.
Geograph. Lebensmittelpunkt: Zollfeld – Virunum (römische Provinz Noricum).
LebenspartnerInnen, Kinder: Mutter: Nica, Ehemann: Iulius Masunnus.
Qu.: Grabinschrift gefunden im Zollfeld, heute in Klagenfurt im Museum. Diese Grabin-
schrift setzt A. ihrem besten Ehemann („marito optimo“).
L.: CIL III 4927; ILLPRON 41; CSIRÖ II 5 Nr. 446; Piccottini, Römersteinsammlung
Nr. 70; Kremer, Grabbauten II 341; lupa Nr. 2622
Marita Holzner
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika